Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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gehungsmarsch ausführte. Auch er stieß jedoch bei Prémont auf 
eine verschanzte Höhenstellung, die mit 8000 Mann besetzt war. 
Nach einer heftigen Beschießung entsendete er die englische Infanterie 
Z Bataillone) und 10 Eskadrons in die linke Flanke des Feindes, 
während das österreichische Regiment Kaunitz, links von dem in 
Linie aufmarschirten hessischen Garde-Grenadier-Regiment gefolgt, die 
Front angriff. Der Sturm gelang, Prémont wurde in raschem 
Anlaufe genommen, 2 Geschütze, 2 Fahnen erobert, 150 Gefangene 
gemacht, dann trat der Feind allenthalben und eilends den 
Rückzug an. Generallieutenant Erskine sendete einen Theil der 
Kavallerie nach, wandte sich selbst aber gegen Bohain und griff in 
den jetzt auch von dem Herzog von NYork begonnenen Angriff von 
der Flanke her ein. Die feindliche Stellung wurde nun in kurzer 
Zeit erstürmt. Der Feind floh nach allen Richtungen, und nur das 
sehr durchschnittene Gelände schützte ihn vor der Verfolgung der nach— 
gesandten Kavallerie. 
Der Erfolg des Tages war ein allgemeiner geworden, aber er 
wurde, wie immer in diesem eigenthümlichen Kriege, auf keine Weise 
ausgebeutet. Man dachte nur noch an Landrecies, fing an, dasselbe 
zu belagern, und kümmerte sich um die feindliche Armee nur insofern, 
daß man einen großen Theil der Armee zur Sicherung der Belagerung 
in einem Halbkreise um Landrecies aufstellte. Eine Reihe verschanzter 
Stellungen, Batterien und Schanzen zog sich von der Straße 
Cateau—Cambray und über Troisville —St. Soupplet — Castillon — 
le Sart — Priches — Maroilles, d. h. bis an die Sambre. Die 
hessische Brigade, in welcher das Garde-Grenadier-Regiment sich 
befand, stand zuerst südlich le Cateau, wurde dann aber der Armee— 
abtheilung des Feldmarschalls Bellegarde zugetheilt und mußte seit 
dem 24. April eine Stellung bei Oizy, den Foret d'Arrouaize 
vor der Front, beziehen. 
Gefecht am Unterdessen hatte Pichegru Zeit erhalten, seine vordem getrennt 
ur Di stehenden Theile mehr zu versammeln, und es war bereits am 21. und 
26. April 1700. 22. April zu Gefechten mit den zur Deckung des Schanzenbaues der 
Alliirten vorgetriebenen Vorposten gekommen. Es hatte sich ein Theil 
hrer Stellungen sogar deshalb zurückbiegen müssen. Für den 26. April 
hatte Pichegru einen allgemeinen Angriff im Sinn und zwar in einer 
Ausdehnung, welche die Verbündeten nicht ahnten. Er selbst begab 
sich auch dafür nach dem linken Flügel seiner Armee, weil dieser sich 
nun gegen die noch immer getrennt stehenden Theile der Alliirten
	        
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