Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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zu Ruf gekommenen Prinzen von Coburg angelegte überlange Kordon⸗ 
linie durchstoßen hatte und bis Breda—Gertruidenburg vorgedrungen 
war. Der Prinz von Coburg stand mit dem Gros seiner Truppen 
noch bei Jülich —Düren, ging dann gegen den Mastricht belagernden 
französischen General Miranda vor und schlug dessen Deckungstruppen 
unter General v. Valence bei Aldenhoven am 1. März, worauf 
Miranda die Belagerung von Mastricht aufhob und auch Dumouriez 
nach St. Trond zurückeilte, um sich mit Miranda zu vereinigen. Am 
18. März erfolgte dann die Entscheidungsschlacht bei Neerwinden, in 
welcher Dumouriez geschlagen wurde. Dumouriez verhandelte darauf 
mit den Oesterreichern, ja er versuchte seine Truppen zum Abfall von 
der französischen Sache zu bringen, nachdem er die Konventdeputirten, 
die in seinem Lager eingetroffen waren, hatte verhaften lassen. Sein 
Plan scheiterte an der Gesinnung seiner Truppen, und so sah er 
sich, ähnlich wie früher Lafayette, genöthigt, am 5. April allein zu 
den Oesterreichern überzugehen. Nach ihm übernahm General Dam— 
pierre den Oberbefehl, aber auch er konnte nichts ausrichten, obschon 
der Prinz von Coburg, wie schon vorher, in ziemlicher Unthätigkeit 
verharrte und keinen Erfolg so benutzte, wie es nöthig und möglich 
gewesen wäre. Neben der österreichischen Armee waren inzwischen 
auch holländische, englische oder in englischem Solde stehende Truppen, 
unter ihnen zuerst namentlich 13 000 Mann Hannoveraner und die 
3000 Mann Hessen-Casseler, in den Niederlanden eingetroffen. Der 
Herzog von York hatte die Truppen Englands am 20. Mai zu der 
Armee des Prinzen von Coburg herangeführt. Diese, jetzt 50000 Mann 
stark, hatten wieder eine 30 Meilen lange Kordonstellung zwischen 
Nieuport an der Küste und Charleroi eingenommen. Nun waren 
die Alliirten zur Belagerung von Valenciennes und Condöo geschritten, 
und Dampierre hatte nichts dagegen thun können, bis er infolge 
einer am 8. Mai erhaltenen Verwundung starb. Der Konvent hatte 
Custine zu seinem Nachfolger ernannt, und dieser traf Ende Mai 
auch bei der bereits gänzlich zerrütteten Armee ein, aber auch er 
konnte die beiden Festungen nicht retten. Am 28. Juli fiel Va— 
lenciennes, und nun beschloß man auf verbündeter Seite den Angriff 
auf den mit 38 000 Mann in dem sog. Cäsar-Lager zwischen 
Bouchain — Cambray stehenden Custine. Am 7. August begann der 
Vormarsch, aber Custine entzog sich ziemlich geschickt dem eigentlichen 
Angriff und nahm eine neue Stellung bei Arras. Hier wagte man 
ihn einerseits nicht anzugreifen, andererseits wollten die Engländer
	        
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