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zu Ruf gekommenen Prinzen von Coburg angelegte überlange Kordon⸗
linie durchstoßen hatte und bis Breda—Gertruidenburg vorgedrungen
war. Der Prinz von Coburg stand mit dem Gros seiner Truppen
noch bei Jülich —Düren, ging dann gegen den Mastricht belagernden
französischen General Miranda vor und schlug dessen Deckungstruppen
unter General v. Valence bei Aldenhoven am 1. März, worauf
Miranda die Belagerung von Mastricht aufhob und auch Dumouriez
nach St. Trond zurückeilte, um sich mit Miranda zu vereinigen. Am
18. März erfolgte dann die Entscheidungsschlacht bei Neerwinden, in
welcher Dumouriez geschlagen wurde. Dumouriez verhandelte darauf
mit den Oesterreichern, ja er versuchte seine Truppen zum Abfall von
der französischen Sache zu bringen, nachdem er die Konventdeputirten,
die in seinem Lager eingetroffen waren, hatte verhaften lassen. Sein
Plan scheiterte an der Gesinnung seiner Truppen, und so sah er
sich, ähnlich wie früher Lafayette, genöthigt, am 5. April allein zu
den Oesterreichern überzugehen. Nach ihm übernahm General Dam—
pierre den Oberbefehl, aber auch er konnte nichts ausrichten, obschon
der Prinz von Coburg, wie schon vorher, in ziemlicher Unthätigkeit
verharrte und keinen Erfolg so benutzte, wie es nöthig und möglich
gewesen wäre. Neben der österreichischen Armee waren inzwischen
auch holländische, englische oder in englischem Solde stehende Truppen,
unter ihnen zuerst namentlich 13 000 Mann Hannoveraner und die
3000 Mann Hessen-Casseler, in den Niederlanden eingetroffen. Der
Herzog von York hatte die Truppen Englands am 20. Mai zu der
Armee des Prinzen von Coburg herangeführt. Diese, jetzt 50000 Mann
stark, hatten wieder eine 30 Meilen lange Kordonstellung zwischen
Nieuport an der Küste und Charleroi eingenommen. Nun waren
die Alliirten zur Belagerung von Valenciennes und Condöo geschritten,
und Dampierre hatte nichts dagegen thun können, bis er infolge
einer am 8. Mai erhaltenen Verwundung starb. Der Konvent hatte
Custine zu seinem Nachfolger ernannt, und dieser traf Ende Mai
auch bei der bereits gänzlich zerrütteten Armee ein, aber auch er
konnte die beiden Festungen nicht retten. Am 28. Juli fiel Va—
lenciennes, und nun beschloß man auf verbündeter Seite den Angriff
auf den mit 38 000 Mann in dem sog. Cäsar-Lager zwischen
Bouchain — Cambray stehenden Custine. Am 7. August begann der
Vormarsch, aber Custine entzog sich ziemlich geschickt dem eigentlichen
Angriff und nahm eine neue Stellung bei Arras. Hier wagte man
ihn einerseits nicht anzugreifen, andererseits wollten die Engländer