Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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. Bataillon des Garde-Grenadier-Regiments zur Attacke an, und 
als es in wüthendem Anprall zum Bajonett griff, löste sich die 
seindliche Linie mit einem Male gänzlich auf. Alles eilte in wildester 
Flucht zu Thale, die Geschütze blieben stehen, die Besatzung der 
Schanze wurde niedergemacht. Dem Feinde nach jagte nun das 
Dragoner-Regiment, und was noch Widerstand leistete, verfiel ihm 
und seinem Säbel, bis es an eine Aufnahmestellung, die General 
Dubayette für alle Fälle am Rhein angeordnet hatte, kam. Hier 
zelang es ihm, nochmals einige Truppen wieder in die Hand zu 
hekommen; er versuchte damit nach einiger Zeit noch einen Angriff, 
der sich mehr gegen die Erbenheimer Warte richtete. Aber als ihm 
hier neben dem hessischen Leib-Regiment auch sächsische Truppen ent— 
gegentraten, mußte er auch diese Absicht aufgeben und den Rückzug 
tach Castel antreten. 
Zu dem Gelingen dieser Angriffe gegen Mosbach hatten noch 
olche gegen Costheim, ausgeführt von einer dritten 4000 Mann 
starken Kolonne, mithelfen sollen. General Meunier, ihr Führer, 
hatte auch den Posten von Costheim überrumpelt, bei Tagesanbruch 
varen jedoch 3 preußische Kompagnien Crousatz zum Angriff vor— 
gerückt, und so hatten sich die Franzosen sehr bald nach dem Fort 
Mars, der heutigen Rhein-Schanze, und dann nach Castel abgezogen. 
Der Ausfall war auf allen Punkten mißglückt und wohl haupt— 
ächlich durch den Widerstand, den die Franzosen an der Mosbacher 
Warte gefunden hatten. 
Die Folgen dieses Ausfalles bestanden vorläufig nur in einer 
erhöhten Alarmbereitschaft der Truppen rechts des Rheins; Costheim 
vurde wieder nur mit Vorposten besetzt, ja der Hauptposten der— 
elben sogar bis zu der Ziegelei zurückgezogen, welche, nordöstlich 
Costheim am Maine gelegen und, von dem Käsebach rings umflossen, 
einen guten Stützpunkt abgab. Erst als am 18. April auf Be— 
treiben des überall thätigen Majors v. Rüchel auf den Ruinen 
der Gustavsburg eine Batterie für 4 schwere Geschütze angelegt 
worden war, welche den von dort nach den nächsten Rhein-Auen 
zurückgegangenen Feind sehr belästigte und Costheim mit den An— 
chlußlinien nach dem Fort Mars in den Rücken faßte, begannen 
beide Theile gerade dieses Gelände für sich in Anspruch zu nehmen, 
uud es folgte eine fast ununterbrochene Reihe von Kämpfen um den 
Besitz von Costheim.
	        
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