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. Bataillon des Garde-Grenadier-Regiments zur Attacke an, und
als es in wüthendem Anprall zum Bajonett griff, löste sich die
seindliche Linie mit einem Male gänzlich auf. Alles eilte in wildester
Flucht zu Thale, die Geschütze blieben stehen, die Besatzung der
Schanze wurde niedergemacht. Dem Feinde nach jagte nun das
Dragoner-Regiment, und was noch Widerstand leistete, verfiel ihm
und seinem Säbel, bis es an eine Aufnahmestellung, die General
Dubayette für alle Fälle am Rhein angeordnet hatte, kam. Hier
zelang es ihm, nochmals einige Truppen wieder in die Hand zu
hekommen; er versuchte damit nach einiger Zeit noch einen Angriff,
der sich mehr gegen die Erbenheimer Warte richtete. Aber als ihm
hier neben dem hessischen Leib-Regiment auch sächsische Truppen ent—
gegentraten, mußte er auch diese Absicht aufgeben und den Rückzug
tach Castel antreten.
Zu dem Gelingen dieser Angriffe gegen Mosbach hatten noch
olche gegen Costheim, ausgeführt von einer dritten 4000 Mann
starken Kolonne, mithelfen sollen. General Meunier, ihr Führer,
hatte auch den Posten von Costheim überrumpelt, bei Tagesanbruch
varen jedoch 3 preußische Kompagnien Crousatz zum Angriff vor—
gerückt, und so hatten sich die Franzosen sehr bald nach dem Fort
Mars, der heutigen Rhein-Schanze, und dann nach Castel abgezogen.
Der Ausfall war auf allen Punkten mißglückt und wohl haupt—
ächlich durch den Widerstand, den die Franzosen an der Mosbacher
Warte gefunden hatten.
Die Folgen dieses Ausfalles bestanden vorläufig nur in einer
erhöhten Alarmbereitschaft der Truppen rechts des Rheins; Costheim
vurde wieder nur mit Vorposten besetzt, ja der Hauptposten der—
elben sogar bis zu der Ziegelei zurückgezogen, welche, nordöstlich
Costheim am Maine gelegen und, von dem Käsebach rings umflossen,
einen guten Stützpunkt abgab. Erst als am 18. April auf Be—
treiben des überall thätigen Majors v. Rüchel auf den Ruinen
der Gustavsburg eine Batterie für 4 schwere Geschütze angelegt
worden war, welche den von dort nach den nächsten Rhein-Auen
zurückgegangenen Feind sehr belästigte und Costheim mit den An—
chlußlinien nach dem Fort Mars in den Rücken faßte, begannen
beide Theile gerade dieses Gelände für sich in Anspruch zu nehmen,
uud es folgte eine fast ununterbrochene Reihe von Kämpfen um den
Besitz von Costheim.