Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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kurze Entfernung, aber das Dorf selbst war nur durch eine Offiziers— 
wache in der Stärke von 70 Mann besetzt und kaum an den Aus— 
gängen vertheidigungsfähig gemacht. Auf dem Thurm der Kirche 
stand ein Beobachtungsposten. Von Costheim aus zog sich die 
Vorpostenlinie am Fuß der Höhen von Hochheim—Erbenheim und 
Mosbach entlang, dahinter aber lag eine Reihe mehr oder weniger 
geschlossener Schanzen und Batterieeinschnitte, die mit stärkeren 
Abtheilungen besetzt waren. In dritter Linie boten die auf der Erben— 
heimer — Mosbacher Höhe fortlaufende alte „Landwehr“ und die 
„Warten“ von Erbenheim und Mosbach werthvolle Stützpunkte, 
die zum Schutze der dahinter liegenden Lager auch ausgebaut 
worden waren. Endlich waren die Mühlen und Höfe, welche im 
Bereich der Vorposten lagen, namentlich bei Mosbach in Vertheidigungs— 
zustand gesetzt und durch besondere Abtheilungen, oft eine Kompagnie 
stark, gesichert. 
Am 6. April waren die hier bezeichneten Stellungen vollendet 
und ausgebaut, am folgenden Tage bezogen die bisher in Quartieren 
stehenden Truppen die Lager; nur die Kavallerie behielt ihr Quartier. 
Das Grenadier-Bataillon v. Eschwege blieb in Mosbach als Be— 
satzung, mehrere preußische Bataillone in Hochheim. Die übrige 
hessische Infanterie — jetzt nur noch das Garde-Grenadier-Regiment 
und Leib-Regiment — kam in ein Lager zwischen Mosbach und der 
Erbenheimer Warte, die sächsischen Truppen des Generals v. Schönfeld 
in ein solches zwischen der genannten Warte und Hochheim (hinter 
dem Häuser Hofe), die preußischen Truppen endlich in ein Lager 
hinter Hochheim selbst. 
Am 1., 2. und 3. April unternahm der Feind bereits gegen 
die Stellung der Sachsen kleinere Vorstöße, einer derselben, am 
2. April, gelangte jedoch bereits dicht an die Erbenheimer Warte, 
den linken Flügel der Hessen. 
Nach dem 3. April trat eine verhältnißmäßig lange Pause ein. Gefecht bei 
Am 11. April jedoch unternahm General d'Oyre einen stärkeren Wornd tden 
Ausfall und zwar in einer Kombination, welche die Stellung des iu Arrit rros 
Generals v. Schönfeld vom rechten Flügel von Mosbach her auf— 
rollen sollte. General d'Oyre hoffte dadurch namentlich die in 
Wiesbaden angelegten Magazine zerstören zu können. Verbündeter— 
seits waren gerade für den rechten Flügel wenige Besorgnisse rege 
geworden, obwohl schon von der Ingelheimer und Veters-Aue ein 
Uebergang der Franzosen möglich war. 
Geichichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80. 0
	        
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