Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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de Biome eifrig schanze. Die genannte Batterie warf einige Bomben 
dahin, die Entfernung erwies sich jedoch als zu bedeutend. Auch 
der bei Neuvilly angelangte Fürst Hohenlohe-Kirchberg ordnete eine 
Erkundung der Pässe an, ebenfalls über Clermont. Seine Truppen 
stießen am Eingange des Waldthales am Houtebras-Bache auf einen 
von feindlichen Schützen besetzten Verhau, der nach einer ziemlich 
lebhaften Kanonade verlassen wurde. Fürst Hohenlohe mit dem 
Landgrafen und dem jungen Erzherzog Carl von Oesterreich rekog— 
noszirten während des Gefechtes selbst die Stellung des Feindes, 
nahmen aber zum Theil ganz übertriebene Vorstellungen von ihrer 
Stärke mit sich, ohne durch einen eigentlichen Angriff Näheres er— 
kannt zu haben. Der Feind konnte sogar beim Abbruch des Ge— 
echtes zur Verfolgung übergehen und wurde erst wieder durch das 
Feuer der Besatzung von Clermont zurückgewiesen. Gleichzeitig 
waren auch die beiden anderen Pässe erkundet worden; auch sie er— 
schienen stärker besetzt. Fürst Hohenlohe-Kirchberg erwartete nach 
diesen Ergebnissen nur noch einen Erfolg, wenn die preußische 
Armee jenseits der Pässe anlangte, und so blieb es vor der Hand 
bei einer Kanonade, die kein Resultat hatte. Die Franzosen wagten 
in der Nacht zum 19. und zum 20. September wiederholte Anfälle 
uf die Stellung der Hessen bei Clermont. 
Endlich am Morgen des 20. September ertönte gegen 9 Uhr 
aus der Richtung von St. Menéhould anhaltender Geschütz⸗ 
donner. Man berieth, und im hessischen Lager war schon Alles 
in erwartungsvoller Bewegung. Fürst Hohenlohe rückte schließlich 
nachmittags mit 1 Bataillon, 1 Batterie vor, und der Land— 
graf, der schon den Entschluß gefaßt hatte, allein vorzugehen, 
ließ Generalmarsch schlagen. Jubelnd eilte Alles an die Gewehre, 
in wenigen Augenblicken stand die Truppe in Reih und Glied. Im 
Eilmarsch ward Clermont erreicht. Hier blieb das Gros halten, 
während der Landgraf mit der Kavallerie, der leichten Infanterie 
und den Grenadier-Bataillonen v. Eschwege und v. Philippsthal 
gegen les Islettes vorrückte. Als man auf Kanonenschußweite 
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antwortete auf das feindliche Feuer mit seinen Regimentsgeschützen. 
Der Landgraf ritt mit Fürst Hohenlohe etwas vorauf, um die vor— 
zunehmenden Bewegungen zu besprechen, und wurde dabei durch eine 
eindliche Vollkugel leicht gestreft. Nun wurde die preußische Batterie 
horgezogen, aber diese vermochte das feindliche Feuer auch nur auf
	        
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