Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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bei Weißenburg, ein drittes unter Marschall Luckner*) mit 20000 Mann 
bei Metz, ein viertes unter dem aus dem amerikanischen Kriege be— 
kannten General Lafayette mit 23 000 Mann bei Sedan. 
Es war diese Aufstellung erfolgt, nachdem die Nord-Armee im 
Juni nochmals gegen Courtray vorgegangen war und auch zunächst 
gegenüber der zersplitterten Stellung des Herzogs von Sachsen— 
Teschen Erfolg gehabt hatte. Diese Vortheile waren durch die Un— 
thätigkeit Luckners verloren gegangen, und nun hatte dieser am 
12. Juli seine Truppen nach Metz geführt, während General Lafayette 
von dort nach Valenciennes gerückt war. 
Die Verbündeten planten einen Befreiungszug nach Paris und 
hofften, daß schon das Erscheinen einer stärkeren Armee dazu bei— 
tragen werde, das französische Volk wie die französische Armee von 
der Revolution abwendig zu machen. Die preußische Armee mit 
23 800 Mann Oesterreichern unter Clerfait (diese von der Armee in 
den Niederlanden), 6000 Mann Hessen und 12000 Mann Emigranten, 
im Ganzen 92 800 Mann, sollte als Haupt-Armee durch Luxemburg 
und die Champagne vordringen, während der Herzog von Sachsen— 
Teschen mit 20 000 Mann sich gegen die Festungen der französischen 
Nordostgrenze wendete und der Fürst von Hohenlohe-Kirchberg mit 
14000 Mann von Schwetzingen aus über Kaiserslautern gegen 
Saarlouis — Diedenhofen vorrückte. Am Oberrhein sollten ver— 
theidigungsweise stehen bleiben Graf Erbach mit 12800 Mann bei 
Speier (Magazin) und Graf Esterhazy mit 20 000 Mann, wovon 
15 000 Mann Emigranten, weiter aufwärts. Im Ganzen betrugen 
diese Streitkräfte etwa 150 000 Mann; auf welchem Raume verstreut 
sollten sie aber auftreten, und wie sollten auch nur jene Theile zu— 
sammenwirken, welche im offensiven Sinne angesetzt waren? 
Die hessischen Truppen bestanden, wie gesagt, aus 6000 Mann. 
und zwar aus nachstehenden Truppentheilen: 
Infanterie: Grenadier-Bataillon v. Philippsthal (kombinirt 
aus den 4 Grenadier-Kompagnien der „Garde“ 
und „Grenadiere“), 
*) Marschall Luckner ist derselbe General, den wir aus dem Siebenjährigen 
Kriege als hannoverschen General und Führer eines Husarenkorps kennen 
lernten. Er trat 1767 in französische Dienste, wurde nach seinem Uebertritt zur 
Revolution Marschall und Kommandeur der Nord-Armee, nach Lafayettes Flucht 
Generalissimus.
	        
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