Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

Wir bezeichneten die beiden uns interessirenden alten Regimenter 
als grünes und weißes. Die Farbe der Fahnen soll grün und 
weiß gewesen sein, andere Quellen stellen fest, daß die Bein— 
kleider diese Farben hatten,“) während die sonstige Uniformirung 
zuerst namentlich keine ganz einheitliche gewesen sei. Von der 
Fahne des grünen Leib-Regiments wird später (1683) berichtet, daß 
sie das Bild eines weißen Schwanes und die Umschrift: „candide 
et constanter“, den Wahlspruch des Landarafen, enthielt und 
grün war. 
Landgraf Wilhelm V. hatte die oben genannten Truppen dem 
Koönige in nicht geringer Selbstaufopferung zugeführt. Schon im 
Winter war für ihn der in Niedersachsen und Westfalen durch 
Pappenheim geführte kleine Krieg zur unmittelbaren Gefahr ge— 
worden, da Herzog Georg von Braunschweig-Lüneburg, obwohl an 
der Spitze von tüchtigen Truppen und selbst ein fähiger General, das 
gemeinsame Interesse über dem eigenen immer wieder hintansetzte 
und auch deshalb bei Nürnberg und nun in Sachsen fehlte. Baner, 
der zuvor an der mittleren Elbe gestanden hatte, war dadurch ebenso 
wie Landgraf Wilhelm V. in Westfalen zu schwach gewesen, um 
Pappenheim auf die Dauer widerstehen zu können. Und als die 
Frage einer Vereinigung des Landgrafen mit Baner angeregt wurde, 
war der „wilde“ Pappenheim doch im Stande gewesen, durch schnellen 
Wechsel seiner Operationen das Uebergewicht zu erhalten. Er be— 
drohte nun Westfalen und Hessen, während bisher die sächsisch— 
thüringischen Lande vor ihm und seinen beutegierigen Scharen ge— 
zittert hatten. Nur des Landgrafen Entschlossenheit hatte größeres 
Unglück verhütet. Er hatte sogar am 28. Mai Pappenheim selbst 
so energisch angegriffen, daß derselbe eiligst zurückgegangen war. 
Dennoch hatte Landgraf Wilhelm nicht gezögert, mit Ausnahme 
des Unentbehrlichen alle Truppen nach Nürnberg zu führen. Jetzt, 
nach dem Abzuge des Königs von Nürnberg, eilte er wieder zurück 
nach Cassel. Der König hatte ihn auf die Hülfe des Herzogs 
Georg verwiesen, aber auch auf diejenige des Herzogs Bernhard 
von Weimar, der von ihm nach Franken detachirt worden war. 
Hülfe von beiden Theilen wäre sehr nöthig gewesen, denn Pappen— 
heim hatte mit dem kaiserlichen General Gronsfeld zusammen überall 
wieder Fortschritte gemacht. Wolfenbüttel, das Herzog Georg schon 
xVeral. Uniformsbilder.
	        
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