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Belagerung vor
Charlestown,
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nach ihrem Abzuge die Forts eingeschlossen hatte. Nach mehrfachen
Kämpfen herrschte dann etwas mehr Ruhe.
General Clinton versuchte nochmals im Mai 1779 mit
einer Expedition nach Virginien sein Glück. Die Expedition
hatte aber eigentlich nur den Erfolg der Zerstörung, weil der
Gegner überall auswich. Am 29. Mai kehrte sie wieder nach
New York zurück. Glücklicher schien der Feind zu sein. Im Anfang
September 1779 erschien eine starke französische Flotte vor Sa—
oannah und begann, verstärkt durch amerikanische Truppen, die Ein—
schließung und Belagerung der Stadt, die von aller Hülfe verlassen
war. Zum Glück hielt sich die englische Besatzung trotz der An—
strengungen der Belagerer. Die französische Flotte verließ die
dortigen Gewässer wieder.
Sobald dies Clinton erfahren hatte, beschloß er, nochmals einen
Versuch zur Eroberung von Südcarolina zu machen. Alle Vor—
hereitungen im großen Maßstabe wurden getroffen, am 21. Dezember
1779 fuhren die Truppen ab. Die Fahrt war wohl eine der un—
glücklichsten von allen. Die Schiffe hatten fünfundzwanzig Tage
und Nächte mit den furchtbarsten Stürmen zu kämpfen, die Flotte
wurde zerstreut und fand sich erst nach und nach unter den
schwierigsten Verhältnissen an der Savannah-Mündung zusammen.
Am frühesten war Letzteres der Fall mit zwei Kompagnien des Gre—
nadier-Bataillons Linsingen, die mit ihrem Schiff „Polli“ weit ver—
schlagen worden waren und nun doch drei Wochen auf die Ankunft
der Armee hatten warten müssen. Am 5. Februar 1780 endlich
egelte die wieder vereinigte Flotte weiter gegen Savannah und nach
dem Nord Edicton Sund. Die Amerikaner hatten ihre Streitkräfte,
5000 Mann, bei Charlestown zusammengezogen, das in der Eile
befestigt worden war. Der Vormarsch ging deshalb dahin. Am
28. März stand man vor Charlestown, am 1. April wurden die
Laufgräben dagegen eröffnet. Es begann eine regelmäßige Be—
lagerung. Der Kommandant wies alle Aufforderungen ab, mußte
aber, als die dritte Parallele vollendet und Alles zum Sturm fertig
war, kapituliren. Am 12. Mai zog die Besatzung aus und streckte
die Waffen. Eine englische und eine hessische Grenadier-Kompagnie
„. Linsingen besetzten die Thore.
Am 31. Mai wurde ein Theil der Truppen wieder eingeschifft,
um nach Sandy Hook geschafft zu werden. Cornwallis mit dem
Rest blieb zurück, um die Unterwerfung Südcarolinas zu vollenden.