Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Belagerung vor 
Charlestown, 
—J— 
nach ihrem Abzuge die Forts eingeschlossen hatte. Nach mehrfachen 
Kämpfen herrschte dann etwas mehr Ruhe. 
General Clinton versuchte nochmals im Mai 1779 mit 
einer Expedition nach Virginien sein Glück. Die Expedition 
hatte aber eigentlich nur den Erfolg der Zerstörung, weil der 
Gegner überall auswich. Am 29. Mai kehrte sie wieder nach 
New York zurück. Glücklicher schien der Feind zu sein. Im Anfang 
September 1779 erschien eine starke französische Flotte vor Sa— 
oannah und begann, verstärkt durch amerikanische Truppen, die Ein— 
schließung und Belagerung der Stadt, die von aller Hülfe verlassen 
war. Zum Glück hielt sich die englische Besatzung trotz der An— 
strengungen der Belagerer. Die französische Flotte verließ die 
dortigen Gewässer wieder. 
Sobald dies Clinton erfahren hatte, beschloß er, nochmals einen 
Versuch zur Eroberung von Südcarolina zu machen. Alle Vor— 
hereitungen im großen Maßstabe wurden getroffen, am 21. Dezember 
1779 fuhren die Truppen ab. Die Fahrt war wohl eine der un— 
glücklichsten von allen. Die Schiffe hatten fünfundzwanzig Tage 
und Nächte mit den furchtbarsten Stürmen zu kämpfen, die Flotte 
wurde zerstreut und fand sich erst nach und nach unter den 
schwierigsten Verhältnissen an der Savannah-Mündung zusammen. 
Am frühesten war Letzteres der Fall mit zwei Kompagnien des Gre— 
nadier-Bataillons Linsingen, die mit ihrem Schiff „Polli“ weit ver— 
schlagen worden waren und nun doch drei Wochen auf die Ankunft 
der Armee hatten warten müssen. Am 5. Februar 1780 endlich 
egelte die wieder vereinigte Flotte weiter gegen Savannah und nach 
dem Nord Edicton Sund. Die Amerikaner hatten ihre Streitkräfte, 
5000 Mann, bei Charlestown zusammengezogen, das in der Eile 
befestigt worden war. Der Vormarsch ging deshalb dahin. Am 
28. März stand man vor Charlestown, am 1. April wurden die 
Laufgräben dagegen eröffnet. Es begann eine regelmäßige Be— 
lagerung. Der Kommandant wies alle Aufforderungen ab, mußte 
aber, als die dritte Parallele vollendet und Alles zum Sturm fertig 
war, kapituliren. Am 12. Mai zog die Besatzung aus und streckte 
die Waffen. Eine englische und eine hessische Grenadier-Kompagnie 
„. Linsingen besetzten die Thore. 
Am 31. Mai wurde ein Theil der Truppen wieder eingeschifft, 
um nach Sandy Hook geschafft zu werden. Cornwallis mit dem 
Rest blieb zurück, um die Unterwerfung Südcarolinas zu vollenden.
	        
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