Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Dennoch war der weitere Marsch schwierig genug, namentlich 
behinderte ihn der große Train sehr. Die an sich nur noch 
13 000 Mann starke Armee nahm immerhin eine Ausdehnung von 
fast 16 kKm ein. Am 30. Juni erreichte man erst Middletown und 
am 5. Juli die See bei Sandy Hook. Am 8. Juli landeten die 
Truppen bei New NYork, die Hessen kamen bei Harlem ins Lager. 
Daß bei der allgemeinen Lage der Dinge auch hier an eine 
Ruhe nicht zu denken war, lag auf der Hand. Bald nach Clintons 
Ankunft zeigte sich die französische Flotte vor Sandy Hook, am 
19. Juli aber segelte dieselbe ganz plötzlich wieder ab, um nach 
Rhode Island zu gehen, und dort entwickelten sich nun für die 
Engländer recht schwierige Verhältnisse, obschon die englische Flotte 
der französischen, sobald es ging, nacheilte. 
Clinton konnte auf York Island nicht viel mehr thun, als die 
sich auch dahin wieder hinziehende amerikanische Armee in Schach 
zu halten und Streifzüge nach Jersey und der Grafschaft West Chester 
auszuführen. Am Schluß des Jahres unternahm er dann noch eine 
Erpedition nach Georgien und eroberte auch die Hauptstadt Sa— 
oannah, sonst aber kam es zu keinem nachhaltigeren Erfolge, trotzdem 
die Amerikaner am 3. März 1779 bei Ashe gründlich geschlagen 
wurden. Man versuchte noch, nach Südcarolina vorzugehen und 
Charlestown anzugreifen, die Hitze wurde aber so groß, daß die 
Operationen schließlich eingestellt werden mußten. 
Bei New NYork waren die Winterquartiere am 28. November 
1778 bezogen worden. Im Anfang des Mai 1779 verließ man 
dieselben und bezog jenseits Kingsbridge bei Philipps House — East 
Chester ein Lager. Washington, der eine starke Armee zusammen— 
zebracht hatte, war in der Zwischenzeit mit dem Bau zweier starker 
Forts beschäftigt gewesen, die den Hudson-Abschnitt deckten, der Forts 
Lafayette und Stony Points. Damit beherrschte er nach wie vor 
die Zugänge zu den Hochlanden und die Verbindungen der Eng— 
änder nach Norden und Osten. Clinton wollte zunächst diese 
Hindernisse beseitigen und ließ am 31. Mai zwei Detachements den 
Strom hinaufbringen. Stony Points wurde vom Feinde verlassen 
und in Brand gesteckt, Fort Lafayette mußte beschossen und gestürmt 
werden. Die hessischen Grenadiere vom Bataillon Linsingen hatten 
den Sturm auszuführen; der Kampf war nur kurz, da die Besatzung 
nur schwach war. Nun wurden die Forts besetzt, die Armee selbst 
zing zurück, um sehr bald wieder vorrücken zu müssen, weil der Feind 
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