Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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in Bezug auf die Behandlung der gefangenen Truppen, um die sich 
kein Mensch mehr bekümmern wollte. General Bourgoyne erbat 
vom Kongreß gegen eine Haftsumme von 40 000 Mark Urlaub nach 
England und verließ die Truppen, die noch mancherlei Schicksale 
haben sollten. — — 
Die Feldzüge 1778 bis 1783. 
Wir hatten die englische Haupt-Armee verlassen, als sie im Be— 
Jriffe war, Philadelphia zu räumen. Frankreich hatte den Krieg 
erklärt, die baldige Ankunft einer französischen Flotte war zu er— 
warten. General Clinton, der den Oberbefehl an Stelle Howes 
übernommen hatte, sah ein, daß er von New NYork abgeschnitten 
werden konnte, und beschloß, sofort am Südufer des Delaware über 
Burlington gegen Amboy abzumarschiren, während 3000 Mann 
Infanterie und die Kavallerie mit der Flotte nach New NYork vor— 
ausgehen sollten. Der Weg, den Clinton genommen hatte, war 
jedenfalls gut gewählt, aber der Feind folgte doch auch hier sehr bald, 
und Clinton erkämpfte sich erst bei Monmouth Court House am 
28. Juni seinen Weg in einem mehrstündigen heißen Kampfe, nachdem 
er bereits wegen der ihm über Trenton zuvorkommenden Amerikaner 
von der Richtung auf Amboy hatte abbiegen müssen. Es war 
Washington gelungen, mit 20 000 Mann so weit vorzurücken, daß er 
zugleich Clintons Nach- und Vorhut anfallen konnte. Knyphausen, 
der die Avantgarde führte und einen Vorsprung vor der Armee er— 
halten hatte, warf die sich ihm entgegenstellenden feindlichen Abthei— 
lungen zurück, die Arrieregarde aber hatte mehr Schwierigkeiten, sich 
vom Feinde frei zu machen. Clinton beschloß bei dieser Lage sehr 
richtig, selbst anzugreifen, obwohl eine entsetzliche Hitze herrschte. Der 
Feind hatte eine günstig gelegene Anhöhe in der linken Flanke der 
Armee besetzt. Clinton formirte seine Truppen, wobei die hessischen 
Grenadiere auf den linken Flügel kamen. Mit wenig Feuer ging 
es voran gegen das erste Treffen des Feindes und so ungestüm, 
daß der Feind sofort Kehrt machte. Ein zweites Treffen nahte zur 
Unterstützung, auch dieses wurde zurückgetrieben. Noch stand der 
Feind mit einer dritten Linie, während er seine Reserven gegen den 
englischen linken Flügel dirigirte. Clinton wollte nochmals angreifen, 
aber die Truppen waren zu sehr ermüdet, er brach das Gefecht ab. 
Der Feind, der große Verluste gehabt hatte, ließ es geschehen. Der 
Weg war frei.
	        
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