Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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keinem besonderen Erfolg begleitet war, zog die Besatzung doch 
olötzlich eilends ab, weil ein englischer Genieoffizier eine das Fort 
Independance beherrschende Anhöhe, die von den Vertheidigern nicht 
mit besetzt worden war, mit schwerem Geschütz besetzt und sehr bald 
ein feindliches Pulvermagazin getroffen hatte. Man fand das Fort 
noch mit 80 Kanonen, vielen hunderten Gewehren und einer Menge 
Munition im besten Stande, ein Zeichen, daß die Amerikaner Hals 
äüber Kopf abgezogen waren. 
General Bourgoyne ließ den Feind noch verfolgen, er hoffte 
sogar, die ganze feindliche Armee würde ihm nicht mehr viel Wider— 
stand leisten können. 
Die feindlichen Truppen hatten sich gegen Castletown Skenes— 
»orough abgezogen. General Fraser erhielt den Auftrag, dahin un— 
verweilt zu folgen, während die Armee bei Ticonderoga stehen bleiben 
sollte. Nur General Riedesel mit einigen Bataillonen, worunter 
auch die Hessen-Hanauer sich befanden, sollte Fraser als Unterstützung 
nachfolgen. Bei Skenesborough kam es am 7. Juli zu einem 
itzigen Gefecht mit der aus vier Regimentern bestehenden Arriere— 
garde der Amerikaner, wobei Riedesels Eingreifen viel zum Erfolge 
gegen dieselbe beitrug. 
Bourgoyne selbst hatte sich jetzt entschlossen, seinen Vormarsch 
direkt nach dem Hudson und dann nach Albany fortzusetzen. Zu⸗ 
aächst ging es gegen Fort Edward, während Riedesel und Fraser 
Befehl bekamen, bei Castletown auf das Erscheinen Bourgoynes 
zu warten. 
Am 24. Juli erhielt Riedesel den Befehl, nach Skenesborough 
aufzubrechen, wo Bourgoynes Truppen eingetroffen waren. Bourgoyne 
befand sich bereits im Marsch nach dem Fort St. Anna, als Riedesel 
in Skenesborough eintraf. Letzteres hatte der Feind bereits ver— 
lassen, aber wie überall die Werke ruinirt, die Magazine in Brand 
gesteckt und allen Vorrath vernichtet. Hier vereinigte sich auch 
St. Léͤgers Detachement wieder mit der Armee, um neuerdings an 
den Mohawk entsendet zu werden. 
Am 28. Juli brach die Armee wieder auf, um Fort St. Anna 
wegzunehmen. Auch dieses Fort war vom Feinde geräumt worden, 
die feindliche kleine Armee befand sich jetzt bei Stillwater und Half— 
moon am Hudson.“ 
Das hessen-hanauische Regiment erhielt nun Befehl, bei Fort 
St. Anna stehen zu bleiben, bis die Trains der Armee nachgefolgt
	        
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