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keinem besonderen Erfolg begleitet war, zog die Besatzung doch
olötzlich eilends ab, weil ein englischer Genieoffizier eine das Fort
Independance beherrschende Anhöhe, die von den Vertheidigern nicht
mit besetzt worden war, mit schwerem Geschütz besetzt und sehr bald
ein feindliches Pulvermagazin getroffen hatte. Man fand das Fort
noch mit 80 Kanonen, vielen hunderten Gewehren und einer Menge
Munition im besten Stande, ein Zeichen, daß die Amerikaner Hals
äüber Kopf abgezogen waren.
General Bourgoyne ließ den Feind noch verfolgen, er hoffte
sogar, die ganze feindliche Armee würde ihm nicht mehr viel Wider—
stand leisten können.
Die feindlichen Truppen hatten sich gegen Castletown Skenes—
»orough abgezogen. General Fraser erhielt den Auftrag, dahin un—
verweilt zu folgen, während die Armee bei Ticonderoga stehen bleiben
sollte. Nur General Riedesel mit einigen Bataillonen, worunter
auch die Hessen-Hanauer sich befanden, sollte Fraser als Unterstützung
nachfolgen. Bei Skenesborough kam es am 7. Juli zu einem
itzigen Gefecht mit der aus vier Regimentern bestehenden Arriere—
garde der Amerikaner, wobei Riedesels Eingreifen viel zum Erfolge
gegen dieselbe beitrug.
Bourgoyne selbst hatte sich jetzt entschlossen, seinen Vormarsch
direkt nach dem Hudson und dann nach Albany fortzusetzen. Zu⸗
aächst ging es gegen Fort Edward, während Riedesel und Fraser
Befehl bekamen, bei Castletown auf das Erscheinen Bourgoynes
zu warten.
Am 24. Juli erhielt Riedesel den Befehl, nach Skenesborough
aufzubrechen, wo Bourgoynes Truppen eingetroffen waren. Bourgoyne
befand sich bereits im Marsch nach dem Fort St. Anna, als Riedesel
in Skenesborough eintraf. Letzteres hatte der Feind bereits ver—
lassen, aber wie überall die Werke ruinirt, die Magazine in Brand
gesteckt und allen Vorrath vernichtet. Hier vereinigte sich auch
St. Léͤgers Detachement wieder mit der Armee, um neuerdings an
den Mohawk entsendet zu werden.
Am 28. Juli brach die Armee wieder auf, um Fort St. Anna
wegzunehmen. Auch dieses Fort war vom Feinde geräumt worden,
die feindliche kleine Armee befand sich jetzt bei Stillwater und Half—
moon am Hudson.“
Das hessen-hanauische Regiment erhielt nun Befehl, bei Fort
St. Anna stehen zu bleiben, bis die Trains der Armee nachgefolgt