Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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eine Pulverkammer, brennende Trümmer wurden in die Lüfte 
Jeschleudert, ein unabsehbares Feuermeer breitete sich über das Fort 
aus. Als die Flammen ihr Vernichtungswerk verrichtet hatten und 
am nächsten Morgen die Engländer das Fort besetzen wollten, 
fanden sie es bis auf den Grund zerstört. Die Besatzung hatte es 
rechtzeitig verlassen und war in den nahen Wäldern verschwunden. 
Am 27. November rückten die englischen Truppen wieder in 
Philadelphia ein, schon stand aber vor ihnen der Feind in nächster 
Nähe. Wasshington hatte abermals die ihm gegebene Ruhepause 
gut benutzt und stand mit neuen Verstärkungen in einem festen 
Lager drohend bei Valley Forge. 
Philadelphia war von den Engländern stark befestigt worden. 
Ihre Linien erstreckten sich in einem Umkreise von 1 englischen Meile 
»on dem oberen Theile des Second River bis zum Schruykill. 
14 Redouten waren aufgeführt und stark besetzt, die Zwischenräume 
mit Verhauen ausgefüllt. Dennoch war keine Ruhe, die Amerikaner 
helästigten nach wie vor unausgesetzt die Vorposten der Engländer, 
io daß der Dienst wieder sehr anstrengend wurde. Zum Glück 
lagen die Grenadier-Bataillone der Hessen in Kasernen und dienten 
als Reserve, aber auch dafür gab es noch oft genug Alarmirungen. 
In den Tagen vom 3. bis 9. Dezember machte Howe nochmals 
den Versuch, den Gegner zur Annahme einer Entscheidungsschlacht 
zu bringen, aber der vorsichtige Washington gab trotz aller günstigen 
Aussichten seine feste Stellung nicht auf. Howe bezog nun am 
30. Dezember Winterquartiere, während sein Gegner trotz Eis und 
Schnee bei Valley Forge stehen blieb. Philadelphia bot alle 
Freuden und Genüsse der Welt, das amerikanische Lager wies nichts 
als Hütten und Erdhöhlen auf, — dennoch war der Erfolg nicht auf 
Seiten der Engländer. Howe vermochte keinen Schritt breit vor— 
wärts zu machen, und als am 22. April 1779 General Clinton in 
Philadelphia eintraf, um an Howes Stelle den Gesammtoberbefehl 
zu übernehmen, lagen die Verhältnisse so, daß nicht nur Philadelphia 
geräumt, sondern auch der Rückzug nach Jersey und New Nork 
angetreten werden mußte. 
Wir brechen hier ab, um erst die Vorgänge im Norden zu besprechen. 
General Carleton am Champlain-See hatte die Winterruhe 
benutzt, um die Ausrüstung seiner Truppen und Fahrzeuge zu ver— 
vollständigen und die Magazine frisch zu füllen. Dazu gehörten in 
diesen unwirthlichen und öden Gegenden gewaltige Vorbereitungen. 
In Canada.
	        
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