Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

3 
zum Vorgehen angefeuert hatte, auch einzelne Leute ihm bei dem 
Versuche, den Wall noch zu ersteigen, gefolgt waren, mußte er den 
Rückzug antreten, der nun in Unordnung erfolgte. Der Platz 
um das Fort war mit Leichen und Verwundeten wie besät, die 
Grenadiere der Bataillone v. Linsingen und Minnigerode hatten 
allein 385 Mann verloren und von den 26 todten und verwundeten 
Offizieren allein 22. Ihre Haltung war nicht Schuld an dem 
Mißerfolg gewesen, sie hatten sich geschlagen wie Helden, und mit 
Recht verlieh ihr Fürst mehreren ihrer Offiziere für diesen Sturm 
den Orden der Tapferkeit. 
Die Trümmer der von Oberstlieutenant v. Linsingen zurück— 
geführten Bataillone gelangten, wenn auch unverfolgt, erst nach 
einem mühseligen und langen Marsch am Nachmittag des 23. Oktober 
nach Philadelphia zurück, wo sich überall Entrüstung über die Plan— 
osigkeit dieses Unternehmens verbreitete. 
Auch Howe sah seinen Fehler ein und entwarf nun einen um— 
fassenderen Plan, sich der zwei feindlichen Werke zu bemächtigen. Am 
5. November versammelte sich bei Staten Island eine Flotte von 
40 Fahrzeugen mit 4000 Mann an Bord, gedeckt durch zwei Kriegs— 
schiffe. Sie fuhr am 10. November in die Delaware-Bai ein und 
oereinigte sich mit zwei anderen Flottenabtheilungen, welche, 350 Segel 
stark, dort unter dem Bruder Howes, dem Admiral Howe, angelangt 
waren. Am 13. November wurde Fort Mifflin von den englischen 
Kriegsschiffen beschossen. Das Feuer währte drei Tage und drei Nächte, 
dann war das Fort zum Schweigen gebracht, aber auch eine völlige 
Ruine, aus der sich in der Nacht zum 16. November die tapfere 
Besatzung nach Fort Reedbank rettete. Nun sollte dieses an die 
Reihe kommen. Ein Detachement vom Korps Cornwallis mit zahl— 
reicher Artillerie sollte den Sturm, diesmal von Chester aus, unter— 
nehmen, während die Kriegsschiffe denselben vorbereiteten. Am 
19. November wurde das Detachement übergesetzt, und schon waren 
alle Vorbereitungen zum Sturm getroffen, als die Amerikaner, in 
der Absicht, die englische Flotte mit in Brand zu setzen, ihre Schiffe 
und Kähne anzündeten und treiben ließen. Die englischen Schiffe 
bermochten sich dem noch zu entziehen, das Feuer griff aber auf 
das Ufer über und setzte sich in dem Fort selbst fort. Bald 
züngelten überall hohe Flammen zum nächtlichen Himmel, dann und 
wann donnerte ein gewaltiger Schuß durch das Geprassel der 
Flammen, es waren die Geschütze, die sich entluden, oder auch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.