Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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der beiden Forts durch Anlage von Außentheilen ganz bedeutend er— 
höhen lassen, und auch sonst war Alles geschehen, um einen Angriff 
längere Zeit hindurch abwehren zu können. 
Das Fort Reedbank war ein regelmäßiges Fünfeck, lag mit 
einer Seite hart am Felsenufer des Delaware, während die übrigen 
Seiten in einer Entfernung von 400 bis 700 Schritt durch dichten 
Urwald umkränzt wurden. Der hohe und starke Erdwall, vor dem 
ein tiefer, breiter Graben und ein gedeckter Weg lag, war mit 
schwerem Geschütz besetzt, am Glacis aber befand sich ein starker 
Verhau und dahinter eine Reihe Wolfsgruben. Im Graben waren 
Flankenkaponnioͤren angelegt, endlich auf einer die Nordfront be— 
herrschenden schmalen Anhöhe eine starke offene Redoute. Die Be— 
satzung bestand aus 2 Bataillonen virginischer und 2 Bataillonen 
teuenglischer Miliz. 
Alles das war in keiner Weise genauer bekannt. Oberst 
d. Donop erbat seinerseits noch eine Verstärkung an Geschützen, er— 
hielt sie aber nicht. Das Einzige, was er in letzter Stunde, bei 
Ankunft seines Detachements vor dem Fort selbst, thun konnte, war 
die Herstellung von in aller Eile gebundenen Faschinen zur Ueber— 
windung des Grabens. 
Die Truppen Donops wurden am 21. Oktober über den 
Delaware gesetzt und biwakirten bei Hattenfield, nordöstlich des 
Forts Reedbank. Schon stieß man überall auf feindliche Streif— 
partien. Am 22. Oktober, 4 Uhr morgens, brach das kleine 
Korps auf und traf gegen Mittag vor dem Fort ein. Oberst 
d. Donop rekognoszirte persönlich und fand als günstigste Stelle 
für den Sturm die Strecke, wo die Entfernung vom Walde bis 
zum Fort die kürzeste war. Er ließ die Artillerie dort auffahren 
und nahm die Jäger nebst dem Bataillon Minnigerode dicht hinter 
dieselbe. Das Regiment Mirbach erhielt seine Stellung in der Mitte, 
das Bataillon Linsingen am linken Flügel. Das Bataillon v. Lengerke 
endlich wurde hinter dem rechten Flügel zurückbehalten, um einem 
feindlichen Landungsversuch auf der Nordseite entgegenzutreten. 
Nach diesen Vorbereitungen ließ Oberst v. Donop um 4 Uhr 
tachmittags eine Aufforderung an die Besatzung ergehen, das Fort 
zu überliefern. Er hätte besser gethan, diese Höflichkeit zu 
unterlassen; sie hatte keinen Erfolg, und nun war die Zeit bis 
zur Dämmerung zu kurz, da Greene die Unterhandlungen auch noch 
hinzog.
	        
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