Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Sturm auf 
Fort Reedbank 
22. Okltober 
1777). 
Da kam ihm der Gegner zuvor. Am 4. Oktober, 3 Uhr 
morgens, wurden die englischen Vortruppen bei dichtem Nebel aller— 
orten angegriffen, ihr linker Flügel unter hitzigem Gefechte zurück— 
geworfen. Howe sandte eilends die im Lager befindlichen Grenadiere 
Linsingens dahin zur Hülfe, und sie kamen noch rechtzeitig, um das 
Gefecht zum Stehen zu bringen. Dennoch war die Sachlage so 
wenig geklärt, daß Howe alle übrigen Truppen zurückhielt und rück— 
wärts eine Aufnahmestellung nahm. Zur rechten Zeit erschienen von 
Philadelphia einige Bataillone Cornwallis', welcher durch Spione 
don dem Anschlage des Feindes gehört und sie sofort abgesandt 
hatte. Der Feind zog sich nun wieder ebenso schnell zurück, wie er 
gekommen war, die Verluste der Engländer waren aber bereits recht er— 
hebliche geworden. Das Gefecht von Germantown hatte 71 Todte 
und 450 Verwundete gekostet. Washingtons Anschlag war sehr geschickt 
gewesen, doch hatte eine Kolonne, welche sich zwischen Howe und 
Cornwallis einschieben sollte, durch den dichten Nebel einen falschen 
Weg genommen. 
Dieser Mißerfolg riß zwar Howe aus seiner Ruheseligkeit 
heraus, aber wieder dachte er nur an kleinere Unternehmungen und 
ließ so dem unermüdlichen Gegner Zeit zur Erholung und Heran— 
ührung von Verstärkungen. 
Das Hauptunternehmen galt jetzt dem Fort Reedbank (auch 
Mercer), südöstlich Philadelphia, schon in New Jersey gelegen und 
zur Sperrung des DelawareFlusses mit dem auf der Mud-Insel an— 
gelegten Fort Mifflin bestimmt. Einige Kriegsschiffe, Brander und 
schwimmende Batterien dienten zur Ausfüllung der Lücke zwischen 
beiden Befestigungen, die Forts waren stark gebaut und mit schwerem 
Geschütz armirt. Auf Fort Reedbank befehligte ein tüchtiger, alt er— 
fahrener Offizier, der Oberst Greene. Englischerseits wurde von 
Philadelphia aus am Ufer zunächst eine Reihe Verschanzungen an— 
gelegt, aber sehr bald hatte die Besatzung des Fort Mifflin dagegen 
einen Handstreich ausgeführt, der nur durch die Umsicht eines Offiziers, 
des Kapitän v. Stamford vom Grenadier-Bataillon Linsingen, vereitelt 
worden war. Auch sonst waren die zwei Forts für die Engländer 
in Philadelphia recht lästig. Wenn die Durchfahrt auf dem Delaware 
nicht bald frei gemacht werden konnte, war nicht abzusehen, wie ihre 
Zufuhr glatt durchgeführt werden konnte. Cornwallis hatte dies schon 
erkannt, als er allein gewesen war, jetzt drang er in Howe, die beiden 
Forts anzugreifen, stellte aber zugleich vor, daß zu ihrer Wegnahme
	        
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