Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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konnte. Erst am 16. September wurde der Vormarsch wieder auf— 
genommen. Die Armee wandte sich dabei mit dem Haupttheil nach 
der Gegend von Goshen, weil Howe jetzt die Absicht hatte, erst den 
Schuylkill-Fluß zu überschreiten und Philadelphia dann von Norden 
her anzugreifen. Er hoffte, Washington, den „alten Fuchs“, wieder 
im Bau abzufangen. 
Bei Goshen stieß man sofort auf ein feindliches Korps von 
1500 Mann, es gelang indeß, dasselbe zu zerstreuen, dann aber 
hielten ununterbrochene Regengüsse den Vormarsch so auf, daß die 
Avantgarde erst am 20. September den Schuylkill-Fluß erreichte. Am 
Abend dieses Tages wurden dann einige Kommandos übergesetzt, 
um die feindliche Stellung jenseits festzustellen, am 21. September 
traf die Armee selbst am Flusse ein. 
Der Feind hatte den French Creek, einen linken Nebenfluß des 
Schuylkill, stärker besetzt. Am 29. September erhielten die hessischen 
Grenadiere und Jäger unter Donop den Auftrag, dort vorzugehen 
und den Feind zu vertreiben. Der Fluß war sehr tief, und die 
feindlichen Riflemans hielten das jenseitige Ufer dicht besetzt, bereit, 
mit ihrer sicheren Flinte jeden Unvorsichtigen zu bestrafen. Dennoch 
gelang es, durch den Fluß zu kommen und zum Theil im Hand— 
gemenge den Feind zu vertreiben. Freilich war der Verlust groß. 
Die Armee selbst vollzog ihren Uebergang über den Schuhylkill 
am 23. September. Die Leute mußten über den 300 Schritt breiten 
Fluß waten, und das Wasser reichte ihnen dabei bis zur Brust. 
Während dieses Vormarsches der Haupt-Armee war Cornwallis 
mit einem kleinen Korps geradewegs gegen Philadelphia vormarschirt 
und hatte die Stadt ohne jeden Widerstand besetzt. Der Kongreß 
war fort, aber Washington auch. Dieser hatte sich rechtzeitig in 
eine wieder sehr starke Stellung am Skippach Creek nordöstlich 
Germantown abgezogen, und Cornwallis konnte nichts thun, als 
vorläufig die eroberte Stadt zu besetzen und Vortruppen in be— 
festigten Stellungen nach Norden vorzuschieben. 
Der Vormarsch Howes war jedoch fortgesetzt worden, und seine 
Truppen hatten am 29. September Germantown, eine, wie der 
Name besagt, ganz von deutschen Ansiedlern bewohnte Stadt, erreicht. 
Die Vorposten wurden gegen den Skippach Creek vorgeschoben, ein 
Angriff auf die feindliche Stellung blieb aber noch aufgeschoben, weil 
Howe erst die bei Philadelphia angelegten feindlichen Werke weg— 
nehmen lassen wollte. 
Gefecht am 
French Creek 
22. September 
1777).
	        
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