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den Abzug Howes nach Staten Island und schob drei gemischte
Detachements nach Quibbletown und weiter südlich vor.
Schon befanden sich Theile der englischen Armee bei Amboy
im Uebergange nach Staten Island, als Howe ihre Beförderung
widerrief und alle Vorbereitungen traf, um zum neuen Angriff gegen
Washington überzugehen. Cornwallis mit Donop sollte über Wood—
bridge gegen Scoth Plains vorgehen, Heister über Meeting House.
Howe hoffte, den linken Flügel der Amerikaner zu fassen und zu
umgehen. Gelang dies, so meinte er, werde Washinaton ganz aus
seiner Stellung vorgehen.
Am 26. Juni begann der Vormarsch. Cornwallis stieß bei
Woodbridge auf eines der drei vorgeschobenen feindlichen Detache—
ments (Stirling) und hatte bald ein ernsthaftes Gefecht, an welchem
die Truppen Donops wieder hervorragenden Antheil nahmen. Das—
selbe dauerte ununterbrochen bis 3 Uhr nachmittags, endlich gaben die
deutschen und englischen Grenadiere durch ihren stürmischen Angriff
den Ausschlag. Der Feind zog sich in völliger Auflösung zurück,
eider konnte jedoch bei der Uebermüdung der Truppen die Verfolgung
uur bis Westfield ausgedehnt werden, wo dann biwakirt wurde.
Howe berichtete am 6. Juli über dieses Gefecht an seine Re—
gierung und betonte im Besonderen die vorzäügliche Tapferkeit der
drei hessischen Grenadier-Bataillone und der hessischen Jäger.
Trotz des hier errungenen Erfolges war dieser Versuch Howes
doch ohne nachhaltige Wirkung. Die andere Angriffskolonne (Heister)
hatte nicht einmal den Gegner festzuhalten vermocht, welcher ihr gegen—
über gestanden, und Washington selbst war in schneller Erkenntniß
der Absichten Howes augenblicklich in seine Hauptstellung zurück—
gegangen, als er den Geschützdonner von Woodbridge hörte. Er
hatte auch die vorgeschobenen Detachements zu sich heranbeordert.
Howe gab nunmehr seinen Plan auf; am 28. Juni trafen seine
Truppen wieder bei Amboy ein, am 30. Juni gingen sie nach
Staten Island über, auch Cornwallis als Nachhut. Der Feind
folgte nicht, Washington wandte sich nach dem Süden.
Der Plan Howes nahm nunmehr die Richtung, welche bei
der Stärke der englischen Flotte die verhältnißmäßig leichtere sein
mußte. Die Armee sollte nach der Chesapeake-Bai übergeführt werden,
um von da gegen Philadelphia vorzurücken.
Am 23. Juli erfolgte die Abfahrt der Flotte, 264 Segel stark,
oon Sandy Hook aus. Die mitgenommenen Truppen bestanden aus