Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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entkam trotz der Stille, mit der Alles geschah, die Besatzung jenes 
Forts, und nur ihre Nachhut wurde von den Jägern noch durch 
Feuer verfolgt. Cornwallis ging gegen das Fort selbst erst gegen 
Abend vor und fand es nun ganz verlassen. Eine weitere Ver— 
folgung blieb resultatlos. Der Feind war ungehindert in südwest— 
licher Richtung verschwunden. Cornwallis erreichte dann am 2. De— 
zember nach vielen Anstrengungen Neu-Braunschweig. 
Auch Howe war nach New Jersey gefolgt und erreichte Neu— 
Braunschweig fünf Tage später. Am 8. Dezember wurde der Vor— 
marsch weiter gegen Südwesten fortgesetzt, um den Delaware-Fluß zu 
erreichen, hinter dem Washington stehen sollte. Die Truppen, welche 
Cornwallis und Howe hier mitgenommen hatten, waren jedoch nicht 
zahlreich genug, um einen Angriff zu machen. Howe hatte New NYork 
und die ganze Halbinsel York nicht aufgeben wollen, und wenn auch 
die Truppen vor Begierde brannten, dem Feinde weiter zu folgen, 
'o mußte ihnen doch nunmehr Halt geboten werden. Sie blieben 
von jetzt ab auf sich allein beschränkt, hatten sehr durch die feind— 
lichen Streifzüge zu leiden, welche der unermüdliche General Lee gegen 
ihre Verbindungen nach der Küste unternahm, und vielleicht ebenso 
durch die bitterliche strenge Jahreszeit, die viele Opfer forderte. Am 
Delaware selbst blieb längere Zeit Alles ruhig, zum Ende des 
Jahres aber erschien Washington selbst bei seinen Vortruppen, und 
es gelang ihm am 25. Dezember namentlich die am äußersten linken 
Flügel der Engländer bei Trenton kantonirende Rallsche Brigade, 
d. i. die Regimenter Rall und Loßberg, derartig zu überfallen, daß 
der in Burlington, dem nächsten Posten, befindliche Oberst v. Donop 
nicht mehr zu Hülfe eilen konnte. Das Detachement Rall wurde 
gänzlich zersprengt, obgleich es sich verzweifelt wehrte, ein großer 
Theil gefangen, und auch Oberst v. Donop mußte sich eilig nach 
Princetown, wo der englische General Grant stand, abziehen. Oberst 
v. Donop war übrigens selbst mit angegriffen worden, hatte aber 
den Feind zurückgeworfen und ihn leider zu lebhaft verfolgt. 
Von diesem Unglück erfuhr Howe, der wieder nach New NYork 
zurückgekehrt war, erst spät etwas. Seine Aufmerksamkeit war schon 
auf ein neues Ziel gerichtet, auf Rhode Island mit dem guten 
Hafenplatz New Port. General Clinton hatte den Auftrag bekommen, 
mit 6500 Mann dorthin überzufahren und den Platz wegzunehmen. 
Das Ziel war weit und die Ausdehnung der Armee Howes bereits 
groß genug, wie das Unglück bei Trenton bewies.
	        
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