Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Howe hatte die Schwierigkeit erkannt, die sich einem Angriff 
auf Washingtons Stellung bei Kingsbridge entgegenstellten, er ge— 
dachte den Gegner aus derselben herauszumanövriren. Die Schiffe 
sollten seine Truppen an einem noch weiter nördlich gelegenen Punkte 
der Halbinsel landen und die Umgehung wiederholen, die bei Flat— 
bush und New NYork so gut geglückt war. 
Am 11. Oktober abends begann die Einschiffung der Avant— 
garde unter Donop, es blieb jedoch ein Theil in der bisherigen 
Stellung zurück, um den Feind zu täuschen. Widrige Winde hielten 
die Schiffe bei Bushwick bis zum 14. Oktober abends fest, die 
Truppen aber erhielten dadurch Gelegenheit, die herrliche Gegend 
von Brooklyn noch einmal eingehender kennen zu lernen. Bedeckt 
mit bequemen und freundlichen Landhäusern, Höfen, Dörfern, in 
denen überall eine den deutschen Verhältnissen ganz fremdartige 
Wohlhabenheit herrschte, bedeckt mit den herrlichsten Erzeugnissen 
einer überreich schaffenden Natur, boten diese Gefilde immer wieder 
neue und entzückende Bilder. 
Am 15. Oktober, 5 Uhr nachmittags erreichte die Avantgarde dann, 
durch die Hellgate (Höllenpforte) hindurchsegelnd, den nordöstlichen 
Punkt der Halbinsel York und die Küste von West Chester. Hier, 
bei Frogs Neck, war bereits die Flotte eingetroffen, mit dem Gros 
der Truppen an Bord. Sie war der Avantgarde zuvorgekommen. 
Howes Berechnung hatte an sich nicht getäuscht, aber seine Be— 
wegungen waren dem Feinde doch nicht so verborgen geblieben als 
bor New NYork. Die feindlichen Vortruppen hielten bereits einige 
Höhen an der Küste besetzt, das Vorland war nur schmal und bot 
nicht einmal zeitweise Deckung. Es war nicht unklug, daß Howe 
unter solchen Umständen am 18. Oktober vormittags den Kurs fort— 
setzen und in allerdings recht stürmischem Wetter nach einem 
noch weiter nördlichen Punkte der Ostküste steuern und dort die 
Truppen ans Land setzen ließ. 
Die Landung selbst erfolgte hier ohne Schwierigkeit, aber die 
zuerst gelandeten Truppen hatten doch nach kurzer Zeit den Gegner 
auf dem Hals, und es gelang ihnen erst am Abend, ihn zurück— 
zuwerfen. 
Die Armee marschirte darauf in einer Linie auf, die sich von Neu— 
Rochelle nach East Chester zog. Letzterer Ort lag dicht vor der 
Stellung, die die feindliche Armee jetzt eingenommen hatte, und so, 
daß sie dieselbe von links her bedrohte. Sonst war die feindliche
	        
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