Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Kolonnen, etwa 3000 Mann, die sich verdeckt gehalten hatten; die Eng— 
länder wären verloren gewesen, wenn nicht Hülfe gekommen wäre. 
Oberst v. Donop hatte mit seinen Bataillonen folgen sollen, er hörte 
den heftigen Gefechtslärm vor sich, die Entfernung war jedoch noch 
sehr bedeutend. Die Jäger und das Bataillon Linsingen eilten voraus, 
Donop folgte mit Block und Minnigerode. Noch kam man recht— 
zeitig. Es gelang den Jägern und dem Bataillon Linsingen, den 
Feind völlig zurückzuwerfen, worauf sie vor der feindlichen Stellung 
vor Blomingdale biwakirten. Der Feind hatte in diesem Gefecht 
von Kingsbridge gegen 300 Mann Todte und Verwundete verloren, 
die Hessen 14 Todte, 78 Verwundete. 
Von da ab begann ein kleiner Krieg, der die Wachsamkeit der 
Truppen in höchstem Maße in Anspruch nahm. Der Feind kam 
vielfach auf Booten, die durch das buschige und schilfige Ufer des 
Harlem-Flusses verdeckt heranfuhren, den diesseitigen Posten so dicht 
auf den Leib, daß sie verloren gewesen wären, wenn nicht die an 
günstigen Punkten aufgefahrenen Regimentsgeschütze die Boote be— 
schossen hätten. Auch die Einwohner betheiligten sich, wenngleich 
unter der Maske der Biederkeit, an diesem Buschkriege in mancherlei 
Weise, ohne daß ihnen immer beizukommen gewesen wäre. Den 
Truppen ließ General Howe für ihren anstrengenden Dienst und 
ihre große Wachsamkeit gerade in dieser Zeit seine besondere Aner— 
kennung ausdrücken. 
Auch in New NYork wurde die Aufmerksamkeit der Truppen auf 
die Probe gestellt. Die Einwohner legten zuerst in der Nacht zum 
21. September an mehreren Stellen Feuer an, und die leichte Bau— 
art der damaligen Stadtviertel gab diesem Brande schnell eine Aus— 
dehnung von wahrhaft furchtbarer Art. Nur unter großen An— 
strengungen gelang es den Engländern, des Elementes wieder Herr 
zu werden, nachdem bereits ein Drittheil der blühenden Stadt in, 
einen Aschenhaufen verwandelt worden war. Leider verstieg sich der 
Fanatismus des Pöbels noch zweimal dazu, diesen den Engländern 
allerdings ungemein wichtigen Platz durch Feuer zu gefährden. Die 
Engländer sahen sich dabei immer mehr veranlaßt, gerade hier ihre 
Operationsbasis möglichst auszubreiten und zu verstärken, sie führten 
die noch auf Staten Island gebliebenen Truppen nach der Halb— 
insel York über und legten am jenseitigen Hudson-Ufer auf Jersey 
Island das Fort Pauls Hook an. 
Geschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80.
	        
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