Hessen-Cassel, endlich aber der vom Fuß der Alpen über Augsburg
und Donauwörth herbeigeeilte Herzog Bernhard von Weimar mit
insgesammt 36 000 Mann vor Nürnberg eintrafen. Landgraf
Wilhelm hatte, die Gefahr des Königs erkennend und eifriger als
der bisher mit ihm im Nordwesten operirende Herzog Georg von
Braunschweig-Lüneburg, alle irgendwie entbehrlichen Truppen am
1. Juli von Cassel nach Würzburg abgeschickt, wo dieselben am
21. Juli sich mit den Schweden vereinigten. Es waren das fol—
gende Regimenter:
Von der Kavallerie:
von der Infanterie:
das Leib-Regiment zu Pferde (Seekirch),
das Regiment Curt v. Dalwigk,
das Regiment Franz Elger v. Dalwigk,
das weiße Regiment (Geiso),
das grüne Leib-Regiment zu Fuß (Caspar
v. Eberstein),
das rothbunte Regiment (Günterode).
Sturm auf die Der mit Entbehrungen und Krankheiten erfüllten langen Ruhe
Ve het und der verlustreichen kleinen Gefechte müde, wagte der König am
3. Sept. 16032) 3. September den Angriff auf das feindliche Heer, obwohl ihm noch
nicht die Ueberlegenheit der Zahl zur Seite stand. Die Hessen be—
mächtigten sich als Einleitung zum Kampfe der Stadt Fürth und
vertrieben unter hitzigem Gefechte die dortige Besatzung. Das ganze
Heer rückte dann über die Rednitz bis an den Fuß der wald—
bewachsenen Anhöhen, welche Wallenstein besetzt hielt. Der Haupt—
angriff war auf die abschüssige Höhe des sogenannten Burgstalles
gerichtet, wo Wallenstein jeden Zugang durch eine Brustwehr von
—
Gräben, Schanzen und Wolfsgruben so fest verschlossen hatte, daß
nur ein einziger Weg offen blieb und die Reiterei zurückgelassen
werden mußte. Schon das war für die damalige Fechtweise ein
iußerst mißlicher Umstand. Der Sturm begann um 10 Uhr vor—
mittags unter dem Donner von 160 Geschützen, welche von beiden
Seiten die ganze Gegend in dichte Dampfwolken hüllten. Der
Blitz ihrer Feuerschlünde allein diente den Stürmenden zur Orienti—
rung auf ihrem Wege, bis sie mit den Vertheidigern handgemein
wurden.
Die vom Könige vorangeschickten Hessen erreichten zwar die
teindlichen Schanzen, bekamen aber gegenüber den dort stehenden