Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

Hessen-Cassel, endlich aber der vom Fuß der Alpen über Augsburg 
und Donauwörth herbeigeeilte Herzog Bernhard von Weimar mit 
insgesammt 36 000 Mann vor Nürnberg eintrafen. Landgraf 
Wilhelm hatte, die Gefahr des Königs erkennend und eifriger als 
der bisher mit ihm im Nordwesten operirende Herzog Georg von 
Braunschweig-Lüneburg, alle irgendwie entbehrlichen Truppen am 
1. Juli von Cassel nach Würzburg abgeschickt, wo dieselben am 
21. Juli sich mit den Schweden vereinigten. Es waren das fol— 
gende Regimenter: 
Von der Kavallerie: 
von der Infanterie: 
das Leib-Regiment zu Pferde (Seekirch), 
das Regiment Curt v. Dalwigk, 
das Regiment Franz Elger v. Dalwigk, 
das weiße Regiment (Geiso), 
das grüne Leib-Regiment zu Fuß (Caspar 
v. Eberstein), 
das rothbunte Regiment (Günterode). 
Sturm auf die Der mit Entbehrungen und Krankheiten erfüllten langen Ruhe 
Ve het und der verlustreichen kleinen Gefechte müde, wagte der König am 
3. Sept. 16032) 3. September den Angriff auf das feindliche Heer, obwohl ihm noch 
nicht die Ueberlegenheit der Zahl zur Seite stand. Die Hessen be— 
mächtigten sich als Einleitung zum Kampfe der Stadt Fürth und 
vertrieben unter hitzigem Gefechte die dortige Besatzung. Das ganze 
Heer rückte dann über die Rednitz bis an den Fuß der wald— 
bewachsenen Anhöhen, welche Wallenstein besetzt hielt. Der Haupt— 
angriff war auf die abschüssige Höhe des sogenannten Burgstalles 
gerichtet, wo Wallenstein jeden Zugang durch eine Brustwehr von 
— 
Gräben, Schanzen und Wolfsgruben so fest verschlossen hatte, daß 
nur ein einziger Weg offen blieb und die Reiterei zurückgelassen 
werden mußte. Schon das war für die damalige Fechtweise ein 
iußerst mißlicher Umstand. Der Sturm begann um 10 Uhr vor— 
mittags unter dem Donner von 160 Geschützen, welche von beiden 
Seiten die ganze Gegend in dichte Dampfwolken hüllten. Der 
Blitz ihrer Feuerschlünde allein diente den Stürmenden zur Orienti— 
rung auf ihrem Wege, bis sie mit den Vertheidigern handgemein 
wurden. 
Die vom Könige vorangeschickten Hessen erreichten zwar die 
teindlichen Schanzen, bekamen aber gegenüber den dort stehenden
	        
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