Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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bemerken konnte. Auch dem Angreifer verkündete erst ferner Kanonen— 
donner von Nordosten her, daß die Umgehung Clintons und Howes 
den erwünschten Fortgang habe. General v. Heister glaubte nicht 
mehr zögern zu dürfen und genehmigte die Bitte Donops, anzugreifen. 
Die Grenadier-Bataillone rückten nunmehr in Linie nebeneinander 
mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel, streng gerichtet und 
in festester Ordnung, wie seinerzeit im Siebenjährigen Kriege, vor 
und die Höhen hinan, ihre Regimentsgeschütze mit vieler Mühe mit— 
schleppend. Die beiden Brigaden Stirn und Mirbach, von General 
v. Heister geführt, folgten nebeneinander als zweites Treffen. Lebhaftes 
Feuer empfing die Stürmenden, auch mit Geschütz, zum Glück aber 
ohne besondere Wirkung. Es vermochte die Grenadiere, denen die 
Jäger als Tirailleurs vorauseilten, nicht einen Augenblick aufzu— 
halten. Auch auf der Höhe, wo die Truppen noch durch eine Menge 
Verhaue und Wolfsgruben durchzudringen hatten, ließen sie sich 
nicht lange aufhalten. Mann an Mann, Brust an Brust standen 
sie zwar den wilden Gestalten der Riflemans gegenüber, die sich 
wie die wilden Thiere wehrten, aber doch gelang der Sturm überall. 
Dann ging es, nachdem noch kurz, aber ebenso akkurat wie auf dem 
Exerzirplatz „gerichtet“ worden war, weiter und immer weiter. Zu 
spät dafür eilten feindlicherseits Reserven herbei, sie konnten den 
Anprall der Hessen nicht aushalten, und ihnen nach ging es die 
Hänge herab und wieder herauf, wohin auch immer sie zurückwichen. 
General Clinton war am Abend zuvor, nachdem sich einige 
kleinere feindliche Abtheilungen vor ihm auf Brooklyn abgezogen 
hatten, halten geblieben, um Howe herankommen zu lassen und nicht 
vorzeitig dem Feinde seinen Aufenthalt zu verrathen. Am Morgen 
hatten beide Generale ihren Vormarsch fortgesetzt, und als nun die 
Höhen von Guyana von Flatbush aus angegriffen und erstürmt 
wurden, brachen bereits englische Dragoner gegen die zurückweichen— 
den Amerikaner von der Brooklyner Seite hervor und hieben auf sie 
ein. Zwischen zwei Feuer gekommen, begann der Feind ein erbittertes 
Handgemenge, in welchem jedoch seine Truppen völlig aufgelöst und 
zum größten Theil zersprengt wurden. Ein Theil warf sich in die 
dichten Wälder, Viele geriethen in die Moräste und kamen um. 
Nur Wenige erreichten Brooklyn. 
General Cornwallis hatte während dieser Kämpfe eine besondere 
Aufgabe gehabt. Er sollte in den Zwischenraum zwischen dem nach 
den Höhen von Guyana vorgeschobenen amerikanischen Korps und
	        
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