Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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23. August kleinere Vorstöße, die so ganz ihre eigenthümliche Kampf— 
weise zeigten. Selbst die gespannteste Aufmerksamkeit der Vorposten 
hatte dagegen nicht immer Nutzen, diese Gestalten waren da und 
berschwanden wieder, selten ohne einen sicheren Schuß aus nächster 
Nähe abgegeben zu haben. Sie schlichen sich heran wie die Roth— 
häute selbst und bewährten eine gleich wilde Tapferkeit und einen 
ähnlichen Spürsinn. Zum Glück fehlte es ihnen an Geschützen, und 
so konnte man ihre Angriffe oder Ueberfälle noch meist durch einige 
wohlgezielte Vollkugeln und Kartätschen abweisen. Oberst v. Donop 
jah sich übrigens veranlaßt, seine Stellung zur Vertheidigung ein— 
zurichten, um nicht aus so exponirter Stellung sofort wieder zurück— 
gehen zu müssen. Cornwallis beabsichtigte ihn eigentlich zurück— 
zunehmen. 
Währenddessen waren die letzten Truppen Howes am 25. August 
anter General v. Heister gelandet und gegen Flatbush vorgenommen 
worden, während sich Cornwallis mehr links gezogen hatte. Die 
Armee, etwa 15 000 Mann, stand nunmehr in der Linie Gravesend — 
Utrecht und bis zur See, der Gegner bei Brooklyn selbst mit 
5000 Mann, auf den Höhen von Guyana, sfüdöstlich Brooklyn, mit 
3000 Mann. Die Front von Brooklyn war durch morastiges Vorland 
gut gedeckt, die genannten Höhen boten ebenfalls eine gute und starke 
Vorvertheidigung, sie besaßen jedoch auch eine ziemliche Ausdehnung, 
und es konnte durch den Paß von Bedford an sie von Osten heran— 
gegangen werden, ohne daß die erste Linie viel davon merkte. Die 
Amerikaner hatten diesen Paß nicht einmal besetzt, weil General Greene 
plötzlich erkrankt und sein Vertreter Sullivan mit den bisher ge— 
troffenen Maßregeln noch wenig vertraut war. Als daher Clinton, 
der den rechten englischen Flügel führte, am 26. August abends im 
Eilmarsch gegen Bedford vorrückte, fand er den Paß frei, er— 
reichte am folgenden Tage Bedford selbst und befand sich nun be— 
reits im Rücken der Amerikaner. General Howe rückte auf dem— 
selben Wege mit dem Gros der Armee nach und beließ in der 
Front nur General v. Heister mit dem Auftrage, den Feind zu be— 
schäftigen. 
Es erfolgte demgemäß bei Flatbush am 27. August vormittags 
nur eine sehr lebhafte Kanonade, während die Avantgarde sich mit 
den Vortruppen der Amerikaner herumschoß. Die Höhen von 
Guyana waren damals noch mit dichtem Walde bedeckt, so daß der 
Feind von den Vorgängen in seinem Rücken auch sonst nur schwer etwas
	        
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