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Sechstes Kapitel.
In UAmerika.
Feldzug 1776.
England befand sich beim Ausbruch der Unruhen in Nord—
amerika militärisch wenig in der Lage, seinen Besitz dort selbst zu
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Truppen, und so wandte sich die englische Regierung 1775 an
Hessen-Cassel und Braunschweig, deren Truppen im Siebenjährigen
Kriege an der Seite der Engländer gefochten hatten, und dann
auch an Waldeck. Hessen-Cassel ging mit ihr am 15. Januar 1776
einen Vertrag ein, in welchem es sich verbindlich machte, 12500 Mann
Infanterie (150 Infanterie-Regimenter zu je H Kompagnien, 4 Grenadier—
Bataillone zu je 4 Kompagnien, 2 Jäger-Kompagnien) und etwas
Artillerie aufzubringen. Die Zweiglinie“) Hessen-Hanau sagte die
Gestellung eines Infanterie-Regiments mit etwas Artillerie, im
Ganzen von 900 Mann, zu.
Im Februar 1776 waren die hessischen Truppen marschbereit.
Unter den Grenadier-Bataillonen befand sich eins, das Bataillon
von Linsingen, welches nach der uns bekannten Art aus den Grena—
dier-Kompagnien der 11J. und III. Garde sowie aus denen des Leib—
Regiments und Regiments Mirbach zusammengestellt worden war.
Die II. und III. Garde selbst blieb in der Heimath. Die 1. Kom—
pagnie (v. Wurmb) des neuen Grenadier-Bataillons stammte von
der III. Garde, die 2. Kompagnie (v. Eschwege) von der II. Garde,
die 3. Kompagnie (v. Stamford) vom Leib-⸗Regiment, die 4. Kompagnie
Mallet) vom Regiment Mirbach. Die Ranaliste des Bataillons
dergl. Anlagen.
Das hessische Hülfskorps wurde vorläufig**) in zwei Divisionen,
o. Heister und v. Knyphausen, eingetheilt, deren Ordre de bataille
folgende war:
Hanau wurde mit Hessen-Cassel im Jahre 1785 vereinigt.
*x) Die Ordre de bataille änderte sich schon bei dem Transport nach
Amerika und später noch öfter.