Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Braunschweig hatte im Ganzen nur 114 Mann verloren, davon 
21 Mann todt, 3 Offiziere, 81 Mann verwundet. 
Die Schlacht von Vellinghausen ist für uns das letzte größere 
Ereigniß in dem Siebenjährigen Kriege. Nur ein im Anschlusse 
daran geführtes Gefecht, an dem unsere II. Garde und das 
Grenadier-Bataillon Schlotheim theilnahm, dasjenige bei 
Ober⸗) Hoingen*) am 28. Juli 1761 ist noch besonders aufzu— 
führen. Im Uebrigen bedarf es nur noch der Erwähnung der 
großen Vorgänge dieses Jahres und des Jahres 1762. 
Wir sagten, das Gefecht von Hoingen sei im Anschluß an 
die Schlacht bei Vellinghausen erfolgt. Die beiden französischen 
Führer waren nach derselben dahin übereingekommen, sich zu trennen, 
im dadurch Herzog Ferdinand wieder zum Rückzug nach der Weser 
zu nöthigen. Broglio sollte mit 80 000 Mann, zu denen Soubise 
30 000 Mann von seinen Truppen abgab, gegen Hannover abrücken, 
während Soubise zunächst bei Arnsberg bleiben, dann aber dem 
Herzog nachfolgen sollte. Am 26. Juli erfolgte die Trennung der 
beiden feindlichen Armeen, die der Herzog von Braunschweig damit 
beantwortete, daß auch er die Armee wieder in zwei Theile theilte, 
von denen der Erbprinz denjenigen erhielt, der sich gegen Soubise 
zu wenden hatte, der Herzog selbst aber den, welcher Broglios 
Unternehmungen verhindern sollte. 
Am 28. Juli erfolgte die eigentliche Trennung der beiden 
alliirten Armeen dadurch, daß der Herzog mit den Generalen Conway, 
Wutginau, Anhalt und Scheele gegen Erwitte aufbrach, während der 
Erbprinz bei Ruhne zurückblieb. 
Am Tage zuvor hatte bei Ruhne nur General Kielmansegge 
zur Deckung der linken Flanke des noch bei Schwefe westlich Soest 
in Vereinigung mit dem Herzog stehenden Erbprinzen gegen die 
Möhne und Lippe aufgeklärt. Soubise stand bei Herdingen und 
hatte Vortruppen gegen Nord und Nordost vor sich. 200 Mann 
Freiwilliger hielten die Waldhöhen von Jägerhaus Fürstenberg süd— 
westlich Hoingen besetzt und hatten zum Soutien eine Abtheilung in 
Neheim, welche dort den Uebergang zu vertheidigen beauftragt war. 
In Hoingen stand von alliirter Seite 1 Bataillon (Appelbaum), 
welches dort eine feindliche Abtheilung vertrieben hatte. In der 
Gefecht bei 
Hoingen 
28. Juli 1761). 
x) Heißt auch nur Hoingen oder Höingen, etwa 15 Km nordwestlich Aurns⸗ 
berg (vergl. Karte des Deutschen Reiches. 381. Arnsberg.).
	        
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