Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Ferdinand ihn nicht mehr daran hindern konnte. Dennoch war vor— 
läufig die Sache Broglios verloren, und wir finden ihn, als 
General Spörken auf Vacha vorrückte, vom 23. Februar ab im 
Rückzuge nach dem Maine. 
Beide Armeen bezogen wieder Quartiere, Broglio zwischen 
Salmünster — Frankfurt a. M., die Alliirten zwischen der Ohm und 
Lahn. Zu erwähnen ist, daß zur Einschließung des mit einer 
Besatzung von 400 Mann Franzosen versehenen Schlosses Mar— 
burg die Stadt Marburg von 4 Bataillonen und einigen Es— 
kadrons, darunter die 2 Bataillone Regiment Erbprinz, 
besetzt war, und ebenso, daß unter den Belagerungstruppen der Festung 
Ziegenhain, welche vom 23. Februar ab eingeschlossen wurde, das 
Regiment 111. Garde sich befand, endlich aber, daß das Grena— 
dier-Bataillon Schlotheim nunmehr zu der Avantgarde (Luckner) 
des Korps Spörken zählte. 
Die Ruhepause sollte nicht lange währen. Broglio hatte so— 
fort nach seiner Ankunft in seinem neuen Hauptquartier Büdingen 
vom Rhein 15000 Mann Verstärkungen heranbefohlen und ging 
vom 12. März ab zur Offensive gegen die alliirte Armee vor. Am 
15. März stand die französische Armee bei Gießen versammelt, 
während Herzog Ferdinand seine Truppen bei Homberg a. Ohm 
zusammenzog. Der Erbprinz stand bei Grünberg, Burggemünden 
und Niedergemünden waren besetzt. Der bei Gelnhausen gestandene 
General Luckner hatte sich über Hungen dem Erbprinzen an— 
geschlossen. Am 14. und 15. März kam es zu leichteren Ge— 
fechten bei diesem Letzteren, während sich die französischen Avant— 
korps in den Raum zwischen Lahn und Ohm einschoben. Das 
Gros Broglios stand noch zwischen Gießen und Grünberg. Der 
Herzog, welcher anfänglich einen Angriff erwartet und bei seiner 
starken Stellung erhofft hatte, sah ein, daß er durch die 40 000 
Mann starke feindliche Armee, der er nur 16 000 Mann Infanterie 
und 5000 Mann Kavallerie entgegenstellen konnte, abgeschnitten 
werden würde, sofern er nicht rechtzeitig den Rückzug nähme oder 
seinen Gegner durch einen plötzlichen Gegenstoß zum Einhalt seiner 
Bewegungen veranlaßte. Er zog das letztere vor und ließ dem 
Erbprinzen den Befehl überbringen, zu einer Rekognoszirung vor— 
zurücken, während die Haupt-Armee unter dem Schutz derselben 
debouchiren sollte. Diese gefährliche Operation traf jedoch bereits 
auf ein allgemeines Vorrücken der französischen Armee und führte
	        
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