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lieutenant v. Westernhagen, Reffer, Freiherr Schöffer, Wiegand,
Geisler.
Der weitere Rückzug des Erbprinzen wurde dadurch sehr ge—
fährdet, daß die Brücke bei Flüren am 16. Oktober durch einen Sturm
zerstört wurde, und der Erbprinz nun ohne Munition den Angriffen
Castries, die wenigstens am 17. Oktober ernstlich begannen, bloßgestellt
war. Erst am 18. Oktober vormittags war eine neue Brücke fertig,
und der Rückzug konnte über den stark angeschwollenen Strom bewerk—
sttelligt werden.
Nun war auch die Aufhebung der Belagerung von Wesel ent—⸗
schieden. Am 18. Oktober nachmittags verließen die Belagerungstruppen
die Laufgräben, während die Franzosen schon in Wesel einzogen.
Der Erbprinz nahm seinen Rückweg über Cösfeld nach der
Diemel unbelästigt durch Castries, der am 28. November — sogar
wieder über den Rhein zurückging.
Die Winterquartiere der Alliirten, wie sie jetzt bezogen wurden,
lagen zum Theil noch in Westfalen, zogen sich dann aber haupt—
sächlich an der Diemel (wördlich) entlang bis ins Hannoversche.
Das Regiment Erbprinz und 1I. Garde lagen in Rüthen (General
Bock), das Regiment III. Garde befand sich bei den Truppen, die
mit Front gegen Wesel einen Kordon vorwärts Münster, wo der
Erbprinz stand, zogen.
Der Feldzug 1761.
Herzog Ferdinand hatte außer dem Plane, der den Erbprinzen
Ende September 1760 wieder nach dem Rheine geführt hatte, noch
einen zweiten gehabt, den, Hessen zu befreien. Die Winterquartiere
waren früh bezogen worden; jetzt, als König Friedrich II. eine
Unterstützung von 7000 Mann unter General Syburg“*) vornehmlich
aus politischen Motiven versprach, wollte der Herzog jenen Plan
ausführen, solange die feindlichen Armeen ihm durch ihre große
Zersplitterung Gelegenheit dazu boten. Die französischen Quartiere
lagen bei Gotha — Mühlhausen, bei Göttingen — Münden—
Cassel, bei Marburg —Gießen, endlich am Rheu, die Kavallerie bei
Fulda und Würzburg, in der That eine ungeheuere Linie selbst
für 150 000 Mann.
) Nach Tempelhof, V. Bd. S. 22, hatte das Korps nur eine Stärke von
4000 Mann. Das Korps kam von Weißenfels (30. Januars.