Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

215 
lieutenant v. Westernhagen, Reffer, Freiherr Schöffer, Wiegand, 
Geisler. 
Der weitere Rückzug des Erbprinzen wurde dadurch sehr ge— 
fährdet, daß die Brücke bei Flüren am 16. Oktober durch einen Sturm 
zerstört wurde, und der Erbprinz nun ohne Munition den Angriffen 
Castries, die wenigstens am 17. Oktober ernstlich begannen, bloßgestellt 
war. Erst am 18. Oktober vormittags war eine neue Brücke fertig, 
und der Rückzug konnte über den stark angeschwollenen Strom bewerk— 
sttelligt werden. 
Nun war auch die Aufhebung der Belagerung von Wesel ent—⸗ 
schieden. Am 18. Oktober nachmittags verließen die Belagerungstruppen 
die Laufgräben, während die Franzosen schon in Wesel einzogen. 
Der Erbprinz nahm seinen Rückweg über Cösfeld nach der 
Diemel unbelästigt durch Castries, der am 28. November — sogar 
wieder über den Rhein zurückging. 
Die Winterquartiere der Alliirten, wie sie jetzt bezogen wurden, 
lagen zum Theil noch in Westfalen, zogen sich dann aber haupt— 
sächlich an der Diemel (wördlich) entlang bis ins Hannoversche. 
Das Regiment Erbprinz und 1I. Garde lagen in Rüthen (General 
Bock), das Regiment III. Garde befand sich bei den Truppen, die 
mit Front gegen Wesel einen Kordon vorwärts Münster, wo der 
Erbprinz stand, zogen. 
Der Feldzug 1761. 
Herzog Ferdinand hatte außer dem Plane, der den Erbprinzen 
Ende September 1760 wieder nach dem Rheine geführt hatte, noch 
einen zweiten gehabt, den, Hessen zu befreien. Die Winterquartiere 
waren früh bezogen worden; jetzt, als König Friedrich II. eine 
Unterstützung von 7000 Mann unter General Syburg“*) vornehmlich 
aus politischen Motiven versprach, wollte der Herzog jenen Plan 
ausführen, solange die feindlichen Armeen ihm durch ihre große 
Zersplitterung Gelegenheit dazu boten. Die französischen Quartiere 
lagen bei Gotha — Mühlhausen, bei Göttingen — Münden— 
Cassel, bei Marburg —Gießen, endlich am Rheu, die Kavallerie bei 
Fulda und Würzburg, in der That eine ungeheuere Linie selbst 
für 150 000 Mann. 
) Nach Tempelhof, V. Bd. S. 22, hatte das Korps nur eine Stärke von 
4000 Mann. Das Korps kam von Weißenfels (30. Januars.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.