Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

So 
IT 
Erstes Kapitel. 
Im Dreißigjährigen Kriege. 
Ss war im Jahre 1632, dem entscheidenden Jahre des furcht— 
baren Glaubenskrieges, welcher Deutschland seit bereits 14 Jahren 
durchtobte und noch weitere 16 Jahre dauern sollte. Der Retter 
der protestantischen Sache, Gustav Adolf von Schweden,*) hatte nach 
seinem ersten großen Siege bei Breitenfeld in Sachsen am 17. Sep— 
tember 1631 das, was ihm für seine theilweise auch dem eigenen 
Interesse nachgehenden Pläne schon längst als sehr wichtig erschienen 
war, zum Ziel seines Vorgehens gemacht, den Zug nach der „Pfaffen— 
gasse“ am Main und am Rhein. Hier erwarteten ihn seine besten 
Anhänger, namentlich der geist- und charaktervolle Landgraf Wilhelm V. 
von Hessen-Cassel, und nicht mit Unrecht hoffte der König sich hier 
am Main und Rhein eine Operationsbasis zu schaffen, die ihn 
besser als die an der Küste der Ostsee in den Stand setzte, gegen 
den mächtigsten und entschiedensten Anhänger des Kaisers, gegen 
den Kurfürsten Maximilian von Bayern, vorzugehen. Tilly, 
Maximilians General und Oberbefehlshaber der kaiserlich-ligistischen 
Armeen, war den Schweden gefolgt, um die Schmach von Breiten— 
feld in „frischem Blut“ wieder abzuwaschen. Der Siegeslauf des 
Königs ließ sich aber nicht gleich dadurch hemmen. Würzburg, die 
für uneinnehmbar gehaltene Mainfeste, fiel und bald nachher anch 
Frankfurt a. M. Erst die Bedrohung von Nürnberg durch den seit 
der Einäscherung von Magdeburg überall gefürchteten Tilly ver— 
zögerte die Operationen des Königs Gustav Adolf, nachdem diese 
sich bereits auch gegen Cöoln mehr ausgedehnt hatten. Der König 
x) König Gustav Adolf war am 4. Juli 1630 auf Usedom gelandet. 
Geschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80.
	        
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