Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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von Braunschweig zunächst nach Münster. Contades richtete seinen 
Marsch gegen Dortmund—Recklinghausen — Dorsten, welche Linie er 
am 24. August erreichte. Am 20. August waren die sehnlich er— 
warteten 8500 Mann englischer Truppen bei Cösfeld zu der 
alliirten Armee gestoßen, andererseits sah sich aber der Herzog von 
Braunschweig durch die beunruhigenden Nachrichten aus dem 
Hannoverschen veranlaßt, General v. Oberg mit 7 Bataillonen, 
8 Eskadrons, worunter auch das Regiment Hanan, nach Paderborn 
zu detachiren, um die Verbindung zwischen Contades und Soubise 
zu unterbrechen und Prinz Ysenburg die Hand zu reichen. Am 
30. August marschirte Obergs Kavallerie ab, am 2. September 
er selbst. 
Contades hatte viel von dem Zuge Soubises erwartet, er setzte 
nach einiger Zeit auch Chevert mit 20 000 Mann in Marsch, um 
zu Soubise zu stoßen. Noch rechtzeitig genug, denn der allzu vorsichtige 
General Oberg hatte seine Bewegungen nicht so rasch ausgeführt, 
daß er sich vor dem 27. September mit NYsenburg vereinigen konnte. 
Chevert war am 2. Oktober abgerückt, jetzt fand seine Vereinigung 
mit Prinz Soubise unter Umständen statt, die für die allirten 
Generale sehr ungünstig waren. Sehr nahe dem Gefechtsfelde von 
Sandershausen bei Lutterberg (— Cassel) kam es am 10. Oktober zum 
Kampfe, welcher für die Alliirten ungünstig ausfiel. Ihr Rückzug 
erfolgte nach Münden, dann trennte sich General Oberg wieder 
von Prinz NYsenburg, um mit seinen Truppen über Holzminden 
zur Armee des Herzogs zurückznkehren. Prinz Msenburg blieb bei 
Göttingen und beobachtete Prinz Soubise, der bei Dransfeld Halt 
gemacht hatte und von Chevert wieder verlassen worden war. 
Soubise ging später in Winterquartiere nach dem Hanauischen zurück, 
Menburg folgte bis Fritzlar. 
Im Allgemeinen waren die Erwartungen Contades' nicht erfüllt 
worden; der Herzog von Braunschweig wenigstens hatte sich aus 
seiner Stellung bei Münster nicht herauslocken lassen. Nur einmal 
war er von da abmarschirt, aber nur kurze Zeit, am 16. und 
17. Oktober, nach Lippstadt, um den zurückkehrenden Chevert ab— 
zuschneiden. 
Contades hatte durch all dies eingesehen, daß an eine Ruhe 
in Westfalen nicht zu denken war; er begann am 15. November den 
Rückzug und ging nun in Winterquartiere zwischen Coblenz — Cöln — 
Cleve jenseits des Rheins. Die französische Regierung aber erließ
	        
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