sofort zur Rückkehr. Glücklicherweise, denn bei der Rückkehr auf
das nördliche Erfft-Ufer waren große Schwierigkeiten zu überwinden,
raffte sich sein Gegner zu einem schnellen Entschluß nicht auf, ob—
wohl er schon für den 15. Juli den Angriff auf die alliirte Armee
befohlen hatte. Herzog Ferdinand gelangte ohne größere Gefahr
nach Neuß zurück, und nun begann eine Reihe Bewegungen, die bei
dem Herzoge darauf abzielten, wieder gegen Westen vorzurücken,
während Contades sich bemühte, die Verbindungen des Herzogs zu
bedrohen. Am 24. Juli rückte Herzog Ferdinand sogar gegen
Roermond vor, um Contades zum Rückzuge zu bewegen, aber seine
Absicht, den Gegner damit zu überraschen, scheiterte. Contades war
ihm auf dem Fuße gefolgt und bemühte sich wieder, seinen Rücken
zu bedrohen, ja er dirigirte den bisher bei Cöln stehenden General
Chevert auf Düsseldorf und dann auf Rees. Bei Rees aber standen
zur Bewachung der Brücken nur wenige Truppen unter General
Imhof. Herzog Ferdinand erfuhr den weiteren Vormarsch Cheverts
von Düsseldorf auf Duisburg nur um weniges früher, als General
Imhof von demselben bei Rees angegriffen wurde. General Imhof
schlug am 5. August mit 3500 Mann gegen 13 000 Mann diesen
Angriff noch zurück. Nachdem daher der Erbprinz am 31. Juli
noch bis gegen Brüggen an der Swalm vorgerückt war, um gegen
den Flankenmarsch Contades auf Dülken gedeckt zu bleiben (unter
den Truppen des Erbprinzen befand sich auch das Regiment Garde),
begann der Herzog seinen Rückzug am 1. August abends, während
der Erbprinz schon wiederholt kleinere Zusammenstöße mit dem Feinde
gehabt hatte. Der unter diesen Umständen so gefährliche Rückzug
nach Rees gelang über alles Erwarten gut, da der Feind ihn nicht
nur nicht störte, sondern geradezu einem Zusammentreffen auswich.
Nach einigen allerdings forcirten Märschen und einem unbedeutenderen
Gefechte bei Wachtendonk (3. August) erreichte der Herzog am
4. August Rheinberg und empfing die Nachricht von dem Vormarsch
Cheverts gegen Rees. Der Rhein war stark angeschwollen und die
Zugänge zu der Brücke daselbst nicht mehr frei. Glücklicherweise
kam am 6. August die beruhigende Meldung, daß General Imhof den
Angriff des Feindes zurückgeschlagen habe. Die Gefahr, so nahe sie
gewesen, war verschwunden. Am Y9. bis 10. August gelang der Ueber—
Jang der Armee trotz aller Hindernisse bei Griethausen nördlich Cleve.
Die weiteren Operationen, während deren Contades (am
11. August) bei Wesel über den Rhein folgte, führten den Herzog