Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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z Eskadrons. Unter den Erstgenannten befand sich auch das hessische 
Regiment „Garde“. 
Der Feind hatte nur wenig Truppen vor seiner Front, in 
Crefeld 800 Mamnn leichter Truppen, in St. Antonius 200 Mann, 
in Vorst einen stärkeren Posten. 
Um 1 Uhr nachts des 23. Juni trat die alliirte Armee 
ins Gewehr, der Herzog versammelte die Generale und theilte ihnen 
seine Befehle im Einzelnen mit. Um7 Uhr vormittags begann der 
Vormarsch in den zwei angedeuteten Richtungen. Die Tornister 
wurden zurückgelassen. 
Um 8 Uhr vormittags stieß die Umgehungskolonne bei Vorst 
auf den genannten feindlichen Posten, der sich nach Anrad zurückzog. 
Dieses Dorf wurde dann bis 10 Uhr vormittags auf Meldung des 
Postens mit 400 Mann besetzt, was freilich nicht verhinderte, daß 
es später ohne jeden Widerstand aufgegeben wurde. Immerhin ge— 
angte die Nachricht von dem Vorgehen der Alliirten über Berschel 
durch all dies verhältnißmäßig frühzeitig zu Graf Clermont. Auch wurde 
es trotz aller Vorsorgen und Mühen Mittag, ehe die Spitzen des Erb— 
prinzen von Braunschweig und Prinzen von Holstein vor Anrad eintrafen, 
ind 2 Uhr nachmittags, ehe nach deim Uebergange des so schwierigen 
Defilees der Aufmarsch ihrer Kolonnen beendet werden konnte. Während 
dieser Zeit hatte Clermont jenen Buschstreifen im Rücken seiner 
Aufstellung zwischen dem Storms-, Lengenfelds-, Votges- und 
Ingerhof durch 15 Bataillone seines linken Flügels stark besetzen 
und seine gesammte Kavallerie und „Reserve“ mit verwandter Front 
aufstellen lassen. Es mußte sich um einen heißen Kampf handeln, 
wenn hier die Entscheidung fallen sollte, und in der That kam 
es so. 
In der Front der feindlichen Aufstellung hatte sich das Gefecht 
dereits entwickelt. General Oberg befand sich nur noch etwa 500 m 
don der Landwehr, hatte seine Artillerie, 6 Zwölfpfünder und 
1Haubitzen, vorgezogen und gegen 1 Uhr nachmittags eine lebhafte 
Kanonade begonnen, welche der Feind kräftig erwiderte. Ein weiteres 
Vordringen Obergs war hier nicht möglich und auch nicht beabsichtigt. 
Beneral Spörken hatte bei Crefeld Halt gemacht und nur seine 
Artillerie vorgezogen. Seine Truppen hatten vier Treffen formirt, 
die Infanterie die beiden vordersten derselben. Daneben gingen nur 
leichte Truppen gegen den rechten feindlichen Flügel vor und richteten 
dort und im Rücken der Franzosen Verwirrung an.
	        
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