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solcher Einsatz, zusammen mit jenem Versuch des Erbprinzen von
Braunschweig, die gefährdete große Batterie zu retten, hätte die
Sachlage wohl wieder herstellen können.
Die Verluste der beiden Gegner in dieser Schlacht waren nicht
sehr voneinander verschieden, sie betrugen bei dem Anagreifer etwa
1500, bei dem Vertheidiger 1200 Mann.
Bei den Grenadieren der Garde war der Führer, Kapitän
o. Pappenheim, vermißt, 1 Lieutenant v. Behr und 8 Grenadiere
berwundet worden. Das Regiment Grenadiere verlor an Todten
1Offizier (Lieutenant v. Scholley), 9 Mann, an Verwundeten 1Offizier
Kapitän Udam), 22 Mann, davon 14 Mann schwer verwundet,
⸗endlich 5 Mann Gefangene.
War schon der Rückmarsch der alliirten Armee von Bielefeld
nach Hameln überstürzt genug erfolgt, so wurde es nach dem Tage
von Hastenbeck natürlich noch schlimmer. Der Herzog von Cumberland
ließ zwar bald hier, bald dort eine günstige Stellung beziehen,
doch ersichtlich ohne jede Absicht, in ihr einen Kampf anzunehmen.
So ging es jetzt über Nienburg nach Verden hinter die Aller und
auch von da weiter zurück, während bei der mangelhaften Ver—
pflegung allerhand Krankheiten, besonders die Ruhr, ausbrachen.
Am 3. September befand sich die Armee bei Bremervörde, fast an
der See, und doch war der Gegner, jetzt der Herzog von Richelieu,
der am 3. August den in Ungnade gefallenen Estrées ersetzt hatte,
nur sehr langsam nachgefolgt. Hier ließ sich dann der Herzog von
Cumberland zu dem Schritt verleiten, mit Richelieu eine Konvention
abzuschließen (in Kloster Zeven am 8. September), welche die
alliirte Armee bis auf Weiteres ganz aus der Rolle strich. Sie
sollte neutral und in ihre verschiedenen Kontingente aufgelöst werden.
Die hessischen Truppen hatten während dieses überstürzten und
angsterregenden Rückzuges kaum eine besondere Verwendung erhalten.
Am 28. und 29. Juli hatte das wieder zur Armee zurückgekehrte
Regiment Garde mit 5 hannoverschen Bataillonen die vorausgesandten
Trains der Armee auf ihrem Marsche von Süden über Nienburg
nach Stade zu decken, was ohne Zwischenfall vor sich ging. Am
4. September erfolgte durch 1600 Mann hessischer Truppen ein
Vorstoß gegen den zur Umfassung der alliirten Armee in Richtung
auf Stade angesetzten feindlichen rechten Flügel, der auch eine Zeit
ang ein günstiges Ergebniß hatte. Die ganze Sachlage freilich,
auch die Wegnahme von Harburg am 4. September, konnte dadurch