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giment Mansbach 1 Offizier, 44 Mann; 26 Mann von diesen drei
Bataillonen waren im Handgemenge gefangen worden.*)
Mit der Wiedereroberung dieser Batterie war freilich keine
größere allgemeine Entscheidung herbeigeführt. Die Gefährlichkeit
der Stellung Chevrets blieb nach wie vor dieselbe, nur hatte jetzt
der Herzog von Cumberland mehr freie Hand, sich aus der gefähr—
lichen Schlinge zu ziehen, in die er mit offenen Augen gerathen
war. Zum Glück entschloß er sich nunmehr wirklich zum Abzuge, der
um die Mittagsstunde in guter Ordnung gegen Hameln angetreten wurde.
Einige Grenadier-Bataillone deckten bis gegen 31 Uhr nachmittags
mit der hessischen Kavallerie und etwas Artillerie den Rückzug,
welchen der Feind trotz seiner günstigen Lage nicht störte.
Zu spät für diese ganzen Vorgänge traf im letzten Theile
des Kampfes an der Ohnsburg das von uns erwähnte Detachement
des Oberst v. Breitenbach von Diedersen her ein. Der Oberst
war auf eine Reserve- oder Flankenabtheilung der Chevretschen
Kolonne gestoßen, welche gegen Diedersen sichern sollte, hatte sofort
mit seinen Z Bataillonen angegriffen und den Feind, der noch 14 Ge—
schütze mit sich führte, auf dem Wege nach Voremberg und selbst
den Berg hinab zurückgetrieben, wobei die Franzosen 11 Geschütze
stehen ließen. Die Kavallerie unter General Dachenhausen hatte
sich noch weiter östlich gewandt und war gegen feindliche Kavallerie,
die sich bei Volkershausen aufhielt, ebenfalls glücklich gewesen. An
eine Aenderung der Sachlage war jedoch um so weniger zu denken,
als die Meldung von diesen glücklichen Vorgängen dem Herzog
von Cumberland erst zuging, als er sich bereits wieder bei Hameln
befand.
Die Schlacht war verloren, das vergossene Blut vergeblich
geflossen, hauptsächlich weil dem Herzog von Cumberland ein fester
Entschluß gefehlt hatte. Der ganze rechte Flügel seiner Armee war
unthätig geblieben, der linke Flügel immer tropfenweise verwandt
worden, wodurch das Centrum bei Hastenbeck ohne Nutzen geschwächt
wurde. Die Gefahr an der Ohnsburg ließ sich vielleicht beschwören,
wenn rechtzeitig dieselben 13 Bataillone vereint dahin geworfen
worden wären, die hier immer nach und nach eingesetzt wurden. Ein
*) Diese Zahlen beweisen auch die Unrichtigkeit der in dem Werke: „West—
falen, Geschichte der Feldzüge des Herzogs Ferdinand von Braunschweig ꝛc.“,
J. Band, S. 274 aufgenommenen Angabe, daß die große Batterie nur durch das
Flügel-Bataillon des braunschweigischen Leib-Regiments erobert worden sei.