Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

64 
giment Mansbach 1 Offizier, 44 Mann; 26 Mann von diesen drei 
Bataillonen waren im Handgemenge gefangen worden.*) 
Mit der Wiedereroberung dieser Batterie war freilich keine 
größere allgemeine Entscheidung herbeigeführt. Die Gefährlichkeit 
der Stellung Chevrets blieb nach wie vor dieselbe, nur hatte jetzt 
der Herzog von Cumberland mehr freie Hand, sich aus der gefähr— 
lichen Schlinge zu ziehen, in die er mit offenen Augen gerathen 
war. Zum Glück entschloß er sich nunmehr wirklich zum Abzuge, der 
um die Mittagsstunde in guter Ordnung gegen Hameln angetreten wurde. 
Einige Grenadier-Bataillone deckten bis gegen 31 Uhr nachmittags 
mit der hessischen Kavallerie und etwas Artillerie den Rückzug, 
welchen der Feind trotz seiner günstigen Lage nicht störte. 
Zu spät für diese ganzen Vorgänge traf im letzten Theile 
des Kampfes an der Ohnsburg das von uns erwähnte Detachement 
des Oberst v. Breitenbach von Diedersen her ein. Der Oberst 
war auf eine Reserve- oder Flankenabtheilung der Chevretschen 
Kolonne gestoßen, welche gegen Diedersen sichern sollte, hatte sofort 
mit seinen Z Bataillonen angegriffen und den Feind, der noch 14 Ge— 
schütze mit sich führte, auf dem Wege nach Voremberg und selbst 
den Berg hinab zurückgetrieben, wobei die Franzosen 11 Geschütze 
stehen ließen. Die Kavallerie unter General Dachenhausen hatte 
sich noch weiter östlich gewandt und war gegen feindliche Kavallerie, 
die sich bei Volkershausen aufhielt, ebenfalls glücklich gewesen. An 
eine Aenderung der Sachlage war jedoch um so weniger zu denken, 
als die Meldung von diesen glücklichen Vorgängen dem Herzog 
von Cumberland erst zuging, als er sich bereits wieder bei Hameln 
befand. 
Die Schlacht war verloren, das vergossene Blut vergeblich 
geflossen, hauptsächlich weil dem Herzog von Cumberland ein fester 
Entschluß gefehlt hatte. Der ganze rechte Flügel seiner Armee war 
unthätig geblieben, der linke Flügel immer tropfenweise verwandt 
worden, wodurch das Centrum bei Hastenbeck ohne Nutzen geschwächt 
wurde. Die Gefahr an der Ohnsburg ließ sich vielleicht beschwören, 
wenn rechtzeitig dieselben 13 Bataillone vereint dahin geworfen 
worden wären, die hier immer nach und nach eingesetzt wurden. Ein 
*) Diese Zahlen beweisen auch die Unrichtigkeit der in dem Werke: „West— 
falen, Geschichte der Feldzüge des Herzogs Ferdinand von Braunschweig ꝛc.“, 
J. Band, S. 274 aufgenommenen Angabe, daß die große Batterie nur durch das 
Flügel-Bataillon des braunschweigischen Leib-Regiments erobert worden sei.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.