Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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lassen, sonst aber den linken Flügel des Herzogs von Cumberland 
anzugreifen und zwar so, daß eine besondere Kolonne denselben auch 
zugleich umging. Zu dieser Umgehung wurden 10 Bataillone unter 
General Chevret abgetheilt, der bereits um Mitternacht zum 26. Juli 
seine Bewegung antrat. 
Der Morgen des 27. Juli begann unter dichtem Nebel über 
Moor und Wald. Erst gegen 7 Uhr vormittags ließen sich die 
deiderseitigen Stellungen erkennen. Das Geschützfeuer begann und 
mit ihm der Aufmarsch der französischen Kolonnen gegenüber der 
Linie Voremberg — Hastenbeck. Französischerseits anfangs nur wenig 
genährt, blieb das Gefecht vorerst auf die leichten Truppen be—⸗ 
schränkt, die eigentliche Masse der feindlichen Armee hielt sich noch 
außerhalb des Geschützfeuers der Alliirten, weil erst um 9 Uhr vor— 
mittags das Eingreifen der Umgehungskolonne Chevrets zu erwarten 
war. Der Herzog von Cumberland änderte auch jetzt seine Auf— 
stellung in keiner Hinsicht, obwohl sein rechter Flügel keinen Feind 
nehr vor sich hatte. 
Um 9 Uhr vormittags begann sich die Lage schnell genug zu 
»erändern. Man hörte Gefecht im Walde an der Ohnsburg und 
olötzlich auch Geschützfeuer von dieser für unersteiglich angesehenen 
Höhe. General Chevret hatte einige Geschütze mitgenommen und 
ie trotz des sehr hinderlichen dichten Unterholzes bis auf die Höhe 
gebracht. Jetzt war er mit seinen Bataillonen nach heftigem 
Kampfe mit den Jägern Freytags in den Besitz der Kuppe gelangt, 
hatte die Jäger auf ein von Schulenburg dahin vorgeschobenes 
Bataillon (v. Münchhausen) zurückaedränat und beschoß nun beide 
von der Höhe herab. 
Dieses Feuer war das Signal für den Angriff aller übrigen 
feindlichen Kolonnen. Eine derselben wandte sich gegen den West— 
theil von Voremberg und den dahinter liegenden Wald, eine zweite 
iber die eine trockene Stelle des Moores gegen die „große Batterie“, 
eine dritte endlich auf dem Hagener Wege gegen Hastenbeck selbst, 
während die Artillerielinie des Feindes sich außerordentlich verstärkte. 
Hastenbeck gegenüber feuerten allein an 70 Geschütze. Jetzt ließ der 
Herzog von Cumberland die hessische Infanterie und 2 hannoversche 
Bataillone nach Hastenbeck ziehen. Sie kamen noch zurecht, um die 
bereits in das Dorf eingedrungenen französischen Brigaden (sieben, 
nebst einer pfälzischen Brigade) wenigstens mit ihrem Feuer an 
veiterem Vordringen zu hindern. Es entspann sich mit ihnen ein
	        
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