Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Schulenburgs den Südrand des großen Diederser Berges, und nun 
degann eine mehr oder weniger lebhafte Kanonade von etwa 9 Uhr 
vormittags ab, die bis gegen 1 Uhr nachmittags ohne eigentlichen 
Erfolg anhielt. Die ganze alliirte Armee trat wieder ins Gewehr. 
Um 1 Uhr nachmittags endlich ging eine feindliche Abtheilung 
aller Waffen über das Gehölz nordöstlich Volkershausen vor, und 
es entspann sich mit ihr ein zuerst ziemlich heftiges Feuergefecht. 
Dies endete, als noch einige hannoversche Bataillone vom rechten 
alliirten Flügel herangezogen wurden und bei Voremberg auftraten. 
Der Feind zog ab in eine Stellung zwischen Ladferde und Börrie. 
Die alliirte Armee blieb bis Abend unter dem Gewehr stehen, dann 
zing sie in die alte Stellung zurück. Für die Sicherung der linken 
Flanke wurde trotz der bei diesem Gefecht erhaltenen Warnung nichts 
Wesentliches gethan. Voremberg wurde nun durch die Bataillone 
Schulenburgs besetzt gehalten, auf die Ohnsburg kam das Jäger— 
Bataillon Freytag als Besatzung, endlich aber wurden 3 Bataillone 
ind 2 Eskadrons Dragoner unter Oberst v. Breitenbach nach Diedersen 
detachirt, um etwaige Bewegungen des Feindes in den Rücken der 
Armee zu erschweren. Später wurde dieses Detachement durch zwei 
Eskadrons des Generals v. Dachenhausen noch verstärkt. Alles das 
varen natürlich nur halbe Maßregeln. 
Am 25. Juli vollzog sich der Aufmarsch des Gros der feind— 
ichen Armee bei Ohsen-Hagen unter dem Schutze eines Gefechtes, 
velches die Avantgarde derselben durch mehrere Vorstöße gegen den 
linken Flügel der Alliirten bei Voremberg und durch Schein⸗ 
bewegungen gegen Volkershausen, endlich aber durch eine heftige 
Kanonade von etwa 20 Geschützen gegenüber Hastenbeck und der 
großen Redouten-Batterie vom frühen Morgen ab bis etwa 4 Uhr 
nachmittags geschickt genug zu führen verstand. Die gesammte 
alliirte Armee stand während dieses Rekognoszirungsgefechtes wie 
zur Parade aufmarschirt und zeigte ganz genau ihre Stellung und 
Kraftvertheilung. 
Marschall d'Estrses, dem im Augenblick etwa 74 000 Mann zur 
Verfügung standen, rekognoszirte selbst und fand ohne Weiteres, daß 
die Front und rechte Flanke des Herzogs von Cumberland schwer 
oder nur mit großem Verluste an Menschen anzufassen seien, ebenso 
aber auch, daß der Herzog sich aus seiner Stellung nicht mehr vor⸗ 
bewegen könne. Sehr richtig entschloß er sich daher, dem rechten 
alliirten Flügel gegenüber nichts als einige Kavallerie stehen zu
	        
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