164
Schulenburgs den Südrand des großen Diederser Berges, und nun
degann eine mehr oder weniger lebhafte Kanonade von etwa 9 Uhr
vormittags ab, die bis gegen 1 Uhr nachmittags ohne eigentlichen
Erfolg anhielt. Die ganze alliirte Armee trat wieder ins Gewehr.
Um 1 Uhr nachmittags endlich ging eine feindliche Abtheilung
aller Waffen über das Gehölz nordöstlich Volkershausen vor, und
es entspann sich mit ihr ein zuerst ziemlich heftiges Feuergefecht.
Dies endete, als noch einige hannoversche Bataillone vom rechten
alliirten Flügel herangezogen wurden und bei Voremberg auftraten.
Der Feind zog ab in eine Stellung zwischen Ladferde und Börrie.
Die alliirte Armee blieb bis Abend unter dem Gewehr stehen, dann
zing sie in die alte Stellung zurück. Für die Sicherung der linken
Flanke wurde trotz der bei diesem Gefecht erhaltenen Warnung nichts
Wesentliches gethan. Voremberg wurde nun durch die Bataillone
Schulenburgs besetzt gehalten, auf die Ohnsburg kam das Jäger—
Bataillon Freytag als Besatzung, endlich aber wurden 3 Bataillone
ind 2 Eskadrons Dragoner unter Oberst v. Breitenbach nach Diedersen
detachirt, um etwaige Bewegungen des Feindes in den Rücken der
Armee zu erschweren. Später wurde dieses Detachement durch zwei
Eskadrons des Generals v. Dachenhausen noch verstärkt. Alles das
varen natürlich nur halbe Maßregeln.
Am 25. Juli vollzog sich der Aufmarsch des Gros der feind—
ichen Armee bei Ohsen-Hagen unter dem Schutze eines Gefechtes,
velches die Avantgarde derselben durch mehrere Vorstöße gegen den
linken Flügel der Alliirten bei Voremberg und durch Schein⸗
bewegungen gegen Volkershausen, endlich aber durch eine heftige
Kanonade von etwa 20 Geschützen gegenüber Hastenbeck und der
großen Redouten-Batterie vom frühen Morgen ab bis etwa 4 Uhr
nachmittags geschickt genug zu führen verstand. Die gesammte
alliirte Armee stand während dieses Rekognoszirungsgefechtes wie
zur Parade aufmarschirt und zeigte ganz genau ihre Stellung und
Kraftvertheilung.
Marschall d'Estrses, dem im Augenblick etwa 74 000 Mann zur
Verfügung standen, rekognoszirte selbst und fand ohne Weiteres, daß
die Front und rechte Flanke des Herzogs von Cumberland schwer
oder nur mit großem Verluste an Menschen anzufassen seien, ebenso
aber auch, daß der Herzog sich aus seiner Stellung nicht mehr vor⸗
bewegen könne. Sehr richtig entschloß er sich daher, dem rechten
alliirten Flügel gegenüber nichts als einige Kavallerie stehen zu