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3. Brigade
Generalmajor v. Fürstenberg):
Regimenter Leib-Regiment, Prinz
Anhalt, Canitz
4. Brigade (Generalmajor v. Gilsa): Regi—
menter Erbprinz, Prinz Ysenburg,
Hanau
Die feindliche Haupt-Armee hatte sich nach der Erreichung von
Bielefeld getheilt, war auch sehr langsam vorgerückt, während der
Herzog von Cumberland seine Kräfte durch übergroße Aengstlichkeit
dort- und dahin zersplitterte, um dem Feinde den Weser-Uebergang
ttreitig zu machen. Endlich, nachdem bereits am 6. Juli der eine
Uebergang Rinteln auf kurze Zeit allerdings nur, aber doch ohne
jeglichen Widerstand, von einem 400 Mann starken feindlichen Streif—
korps besetzt worden war, traf am 9. und 10. Juli die Nach—
richt ein, daß die französische Haupt-Armee von Bielefeld aufgebrochen
sei, um anscheinend auf Beverungen vorzumarschiren. Daraufhin
solgte am 11. Juli vormittags der Aufbruch der Alliirten nach
Deckbergen und von dort am 12. Juli nach Hameln. Bei Minden
wurden zur Deckung der dortigen Weser-Strecke 3 Bataillone und
(50 Pferde zurückgelassen, und zwar befand sich darunter auch das
hessische Regiment Garde. Die bei Bielefeld zu der Armee ge—
stoßene preußische Garnison Wesel unter dem Erbprinzen Friedrich
von Hessen“) marschirte am 11. Juli von der Armee gegen Maade—
durg ab.
Bei Hameln begann sofort wieder das Arbeiten an einer Reihe
Befestigungen, und doch war die dort südöstlich der Festung bei
dem Dorfe Hastenbeck gewählte Stellung an sich schon stark genug,
sobald der Angreifer — das thun wollte, was der Vertheidiger er—
hoffte. Noch stand aber der Feind gar nicht vor der Front.
Die Stellung war in Front und rechter Flanke durch die Hamel
und die an sie grenzende Sumpfniederung eines ihrer Zuflüsse, den
Tünder Anger, vollkommen gedeckt, so daß der Feind nur an zwei
sehr schmalen Stellen hinüberkommen konnte. Der Vertheidiger
stand dazu auf einer mehrfach gegliederten beherrschenden Höhe und
hatte am rechten Flügel, im Centrum und am linken Flügel in den
Dörfern Afferde, Hastenbeck und Voremberg geeignete Stützpunkte,
x) Der Erbprinz übernahm dort die Stellung eines Vice-Gouverneurs der
Festung.
Geschichte des Füs. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80.