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Siebenjährigen Kriege wurden diese Bezeichnungen infolge der wieder
eintretenden Heeresverminderungen dahin verändert, daß dieJ. Garde“
und „III. Garde“ von 1765 ab nur noch „J. Bataillon Garde“
und „III. Bataillon Garde“ hießen, während die „II. Garde“
schon zwei Jahre vorher die entsprechende Benennung „II. Bataillon
Garde“ erhalten hatte. In den letzten Feldzügen des Siebenjährigen
Krieges tritt neben jenen „Regimentern“ (Bataillonen) noch das aus
den Grenadieren der Garde zusammengesetzte Grenadier-Bataillon
von Schlotheim auf und zwar in der Sollstärke von 480 Mann.
Die erste Verwendung, welche die casselschen Truppen infolge
des Subsidienvertrages mit England fanden, war ganz im Interesse
des Zahlers. England befürchtete wegen der schon im Jahre 1755
stattfindenden unausgesetzten großen Rüstungen in den Seehäfen
Frankreichs ernstlich ein Wiederaufleben des Versuches, die Stuarts auf
den englischen Thron zurückzuführen, und forderte die Ueberführung von
1000 Mann hessischer Truppen, unter denen sich auch unsere beiden
Regimenter „Garde“ und „Grenadiere“ befanden. Am 3. Mai 1756
segelten die hessischen Truppen unter Generallieutenant Graf NYsen—
hurg-Birstein in 48 Transportschiffen unter Bedeckung von zwei
uriegsschiffen über den Kanal, um vom 19. bis 22. Mai in South—
ampton ausgeschifft zu werden. Widrige Winde hatten die Ueberfahrt
so lange ausgedehnt. Auch ein hannoversches Korps unter General
Graf Kielmannsegge folgte am 16. Mai von Stade aus. Die Hessen
bezogen ein Lager bei Winchester, die Hannoveraner bei Canterbury,
später bei Coxheath. Die englischen Truppen standen in drei anderen
Lagern, all diese Zurüstungen erwiesen sich aber zum Glück für die
Sache Preußens oder seiner Verbündeten als unnütz. Am 1. Mai 1757
wurde, nachdem noch die Truppen vom 27. Dezember 1756 ab in
Winterquartiere gebracht worden waren, die Rückfahrt angetreten, ohne
daß irgend welches kriegerisches Ereigniß vorgefallen wäre. Nach
einem am 4. Mai eintretenden heftigen Sturme erreichte die Flotte
am 6. Mai Cuxhaven, und am 11. bis 16. Mai erfolgte die
Wiederausschiffung der Truppen bei Stade.
Der Feldzug 1757.
Das erste Marschziel war jetzt Hameln, wo bereits hannoversche,
gothaische und einige hessische Truppen versammelt waren. Die
aufgestellt, nachdem der neue Landgraf Friedrich IIJ. am 4. März 1760 nach
Tassel zurückgekehrt war.