Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Siebenjährigen Kriege wurden diese Bezeichnungen infolge der wieder 
eintretenden Heeresverminderungen dahin verändert, daß dieJ. Garde“ 
und „III. Garde“ von 1765 ab nur noch „J. Bataillon Garde“ 
und „III. Bataillon Garde“ hießen, während die „II. Garde“ 
schon zwei Jahre vorher die entsprechende Benennung „II. Bataillon 
Garde“ erhalten hatte. In den letzten Feldzügen des Siebenjährigen 
Krieges tritt neben jenen „Regimentern“ (Bataillonen) noch das aus 
den Grenadieren der Garde zusammengesetzte Grenadier-Bataillon 
von Schlotheim auf und zwar in der Sollstärke von 480 Mann. 
Die erste Verwendung, welche die casselschen Truppen infolge 
des Subsidienvertrages mit England fanden, war ganz im Interesse 
des Zahlers. England befürchtete wegen der schon im Jahre 1755 
stattfindenden unausgesetzten großen Rüstungen in den Seehäfen 
Frankreichs ernstlich ein Wiederaufleben des Versuches, die Stuarts auf 
den englischen Thron zurückzuführen, und forderte die Ueberführung von 
1000 Mann hessischer Truppen, unter denen sich auch unsere beiden 
Regimenter „Garde“ und „Grenadiere“ befanden. Am 3. Mai 1756 
segelten die hessischen Truppen unter Generallieutenant Graf NYsen— 
hurg-Birstein in 48 Transportschiffen unter Bedeckung von zwei 
uriegsschiffen über den Kanal, um vom 19. bis 22. Mai in South— 
ampton ausgeschifft zu werden. Widrige Winde hatten die Ueberfahrt 
so lange ausgedehnt. Auch ein hannoversches Korps unter General 
Graf Kielmannsegge folgte am 16. Mai von Stade aus. Die Hessen 
bezogen ein Lager bei Winchester, die Hannoveraner bei Canterbury, 
später bei Coxheath. Die englischen Truppen standen in drei anderen 
Lagern, all diese Zurüstungen erwiesen sich aber zum Glück für die 
Sache Preußens oder seiner Verbündeten als unnütz. Am 1. Mai 1757 
wurde, nachdem noch die Truppen vom 27. Dezember 1756 ab in 
Winterquartiere gebracht worden waren, die Rückfahrt angetreten, ohne 
daß irgend welches kriegerisches Ereigniß vorgefallen wäre. Nach 
einem am 4. Mai eintretenden heftigen Sturme erreichte die Flotte 
am 6. Mai Cuxhaven, und am 11. bis 16. Mai erfolgte die 
Wiederausschiffung der Truppen bei Stade. 
Der Feldzug 1757. 
Das erste Marschziel war jetzt Hameln, wo bereits hannoversche, 
gothaische und einige hessische Truppen versammelt waren. Die 
aufgestellt, nachdem der neue Landgraf Friedrich IIJ. am 4. März 1760 nach 
Tassel zurückgekehrt war.
	        
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