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Kompagnie. Diese letztere war eigentlich keine ständige Einheit,
sondern sie bildete sich erst immer aus sämmtlichen Grenadieren des
Regiments (Bataillons), sobald dieses anfmarschirte. Der übrige
Theil des Regiments schloß in diesem Falle zusammen und bildete,
vom rechten nach dem linken Flügel abgetheilt, 4 „Divisionen“
zu je 2Pelotons, die Chargen ohne Rücksicht auf ihre bisherige Zu—
gehörigkeit zu der oder jener Kompagnie mit vertheilt. Das Ganze
war also eine Gefechtsformation. Aus dieser bildete sich nach und
nach jedoch eine bleibende Formation; man nahm gelegentlich die
Grenadier-Kompagnien verschiedener Regimenter zusammen, formirte
damit besondere Bataillone und beließ es bei dieser Einheit. So
wurden bereits am 6. Juni 1757 behufs Entsendung von der Armee
wei solche Grenadier-Bataillone zu je 10 Kompagnien gebildet. Als
Landgraf Wilhelm VIII. am 1. Februar 1760 starb, übernahm
Friedrich II., ein begeisterter Verehrer König Friedrichs IJ. und
selbst preußischer General, die Regierung. Seine ersten Regierungs—
handlungen betrafen die Vermehrung und Verbesserung der Armee.
Alle Regimenter erhielten stärkere Etats, bei der Infanterie die
Kompagnie 20 Mann mehr, die Regimenter formirten selbst nur
Z3Kompagnien in 2 Bataillonen mit im Ganzen 1227 Köpfen und
977 Streitbaren, gegen den früheren Etat von 809 Köpfen ein—
schließlich Grenadiere. Endlich wurde jene Formation der zusammen—
Jestellten Grenadier-Bataillone zu einer ständigen; je 2 Regimenter
ttellten 1 Grenadier-Bataillon zu 4 Kompagnien zusammen, und dieses
erhielt seine Bezeichnung nach dem jeweiligen Kommandeur.
Die hessische Infanterie stand bereits in drei Gliedern, während
diejenige der alliirten Truppen noch die viergliedrige Aufstellung bei—
behielten. Die Grenadier-Offiziere und Unteroffiziere hatten Gewehre,
die übrigen Offiziere Espontons, die Unteroffiziere Kurzgewehre.
Bei jedem Regiment befanden sich 2 Fahnen, 1 Leibfahne und
1Regimentsfahne.
Für unsere beiden Regimenter „Garde“ und „Grenadiere“ war
dieser Zeitpunkt von 1760 besonders wichtig, weil der Landgraf noch ein
neues Bataillon „Garde“ errichtete und dem bisherigen „Regiment
Garde“ die Bezeichnung „JII. Garde“, dem bisherigen „Regiment
Grenadiere“ die Bezeichnung „II. Garde“ beilegte, während das
gene Bataillon*) den Namen „l. Garde“ erhielt. Nach dem
x*) Die „J. Garde“ bestand nur aus einem Balaillon in der Sollstärke
zon 394 Mann und war wohl in erster Linie als Besatzungstruppe (für Cassel)