Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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ehe sie in ihr Vaterland zurückkehren konnten. Am 18. November 
erfolgte der Friedensschluß zu Aachen; der achtjährige, zum großen 
Theil erbitterte Krieg war zu Ende. 
Fünftes Kapitel. 
Im Siebenjährigen Kriege. 
Wir treten ein in eine Reihe von Ereignissen, wie sie in der 
Beschichte Deutschlands wohl sehr selten gewesen sind. Eine kleine 
Armee, die zuerst unter dem Befehl des Herzogs von Cumberland 
gegen nicht viel stärkere Kräfte hat zurückweichen, ja eine der 
Kapitulation in offenem Felde sehr ähnliche Konvention abschließen 
müssen, wird durch den Herzog Ferdinand von Braunschweig nach 
dem Erfolge des Königs Friedrich II. bei Roßbach wiederhergestellt 
ind dann die ganzen Jahre dieses wechselvollen Krieges so geschickt 
Jeführt, daß die französischen Armeen trotz ihrer numerischen Ueber— 
legenheit und trotz ihrer sich immer wieder erneuernden Anstrengungen 
nirgends vorwärts kommen. Dem Großen Könige aber, welcher ganz 
Europa gegen sich in Waffen sieht und oft genug am Rande des 
Verderbens steht, wird durch diese Armee des Herzogs von Braun⸗ 
chweig im Westen der Rücken und die rechte Flanke freigehalten, 
so daß er wenigstens seine ganze Kraft gegen seine Hauptfeinde ein⸗ 
setzen kann. Wie viel ihm das werth war, hatte sein eiliger Zug 
nach Westen gezeigt, den er ungeachtet aller sich sonst aufthürmenden 
mmittelbaren Gefahren im eigenen Lande wagte und der ihn nach 
Roßbach geführt hatte. 
An diesem Abwehrkriege des Herzogs von Braunschweig 
nahmen mit in erster Reihe jene hessen-casselschen Truppen theil, 
welche schon so oft an der Seite der preußischen für deutsche Ehre 
ind deutsches Land gekämpft hatten und welche noch weiterhin diese 
Waffenbrüderschaft aufrecht erhalten sollten. Der Landgraf Wil— 
jelm VIII. stellte Alles, was er an Truppen hatte, Preußen zur 
Verfügung, obgleich sein Land auf das Grausamste verwüstet wurde, 
ind König Friedrich II. wußte, was für eine Bruderhülfe ihm damit 
angeboten wurde. Seine Briefe an den damaligen Erbprinzen 
Friedrich lassen dies klar erkennen. Er sollte sich auch darin nicht
	        
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