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angesetzt, und sie stieß nun sofort auf die Holländer und so, daß
dieselben in der linken Flanke getroffen wurden. Dieser Angriff ent—
schied. Wohl kamen noch die österreichischen Truppen vom rechten
Flügel heran und versuchten einzugreifen, aber die vom panischen
Schrecken erfaßte holländische Infanterie hatte bereits Kehrt gemacht
und riß auch die Oesterreicher in den Strudel mit fort. Damit
war der Rückzug der übrigen Truppen ebenfalls entschieden, obwohl
der Feind gar nicht seinen Vortheil erkannte und nicht sofort in die
entstandene Lücke zwischen dem rechten und linken Flügel der Alliirten
ineinstieß. Der Herzog von Cumberland, dem keine Reserve zur
Verfügung stand, befahl den Rückzug auf Mastricht und führte den—
selben dadurch aus, daß er die englisch-hannoversche Kavallerie zum
Begenstoß gegen die schon zur Verfolgung übergehende französische
ansetzte. Das Gelände war nicht günstig, und so endete auch dieser
Begenangriff zum Nachtheil der Alliirten. Die hessische Kavallerie
war nicht mit verwendet worden; sie hätte vielleicht noch das Gefecht
retten könuen. Immerhin erhielt die alliirte Armee Zeit, ihren
Rückzug noch geordnet anzutreten und bis auf das jenseitige Maas
Ufer durchzuführen. Der Marschall von Sachsen wendete sich zu
spät gegen Spauwen, um den rechten Flügel der Armee abzuschneiden,
er konnte ihn nicht mehr erreichen.
Die Verluste in dieser mörderischen Schlacht bei Laffelt waren
auf beiden Seiten sehr groß. Die Franzosen verloren von
100 000 Mann, die an der Schlacht theilgenommen hatten,
10 5380 Mann, die Verbündeten 8555 Mann von 80 000 Mann.
Diese Schlacht, an der die Hessen einen hervorragenden Antheil
durch Mitvertheidigung des Dorfes Laffelt hatten, entschied über—
haupt den Krieg. Der Marschall von Sachsen begann die Be—
lagerung von Mastricht und eroberte die Festung nach einem langen
uind hartnäckigen Belagerungskriege am 11. Mai 1748. Als die
Uebergabe der Festung erfolgte, waren die neuen Friedensunter—
handlungen bereits im vollen Gange, und die kriegerischen Vorgänge
»or Mastricht dienten nur dazu, sie in rascheren Fluß zu bringen
and den Abschluß derselben herbeizuführen. Die erschöpften
Staaten sehnten sich nach Beilegung der Feindseligkeiten, und da
es Oesterreich gelungen war, Rußland zum Eintritt in die Allianz
zu bewegen, so sah sich Frankreich trotz der Waffenerfolge in den
Niederlanden veranlaßt, seine Forderungen zu ermäßigen. Für
die hessischen Truppen dauerte es noch bis zum Ende November,