Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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ʒsterreichischen Feldmarschalls Traun schließlich, und der König wurde 
zum Rückzuge nach Schlesien genöthigt. Es gelang der französischen 
Armee andererseits, in den Niederlanden wie am Rhein selbst Fortschritte 
zu machen, und auch Kaiser Carl VII. konnte wieder in seine Haupt⸗ 
stadt München einziehen. Erst die Siege Friedrichs II. bei Hohen⸗ 
riedberg am 4. Juni, bei Soor am 30. September und bei 
Kesselsdorf am 15. Dezember 1745 zerstörten diese guten Aussichten 
der Franzosen wieder, denn nun schloß Maria Theresia unter eng— 
lischer Vermittelung abermals mit ihrem Hauptfeinde Frieden, und 
auch der Krieg in Deutschland hörte auf, da Bayern nach dem am 
20. Januar 1745 erfolgten plötzlichen Tode Carls VII. Frieden schloß. 
Frankreich stand allein, aber es hatte in den Niederlanden unter 
der genialen Führung des Marschalls Moritz von Sachsen, des 
Sohnes Friedrichs August des Starken von Sachsen, ganz erhebliche 
Erfolge gehabt. Die unter dem wenig erfahrenen, wenn auch 
alentvollen Lieblingssohn des Königs Georg II. von England, 
dem Herzog von Cumberland, vereinigten österreichisch-holländisch⸗ 
englischen Truppen waren infolge mangelnder Klarheit in der 
Führung am 11. Mai 1745 bei Fontenoy vollständig geschlagen 
vworden. Dann aber hatte es Frankreich verstanden, England in 
seinem eigenen Besitz einen Feind aufzustellen, zu dessen Bezwingung 
es jetzt alles, was es zur eigenen Verfügung hatte, über den Kanal 
vieder zurückführte, den in Schottland eingefallenen und dort zum 
Begenkönig ausgerufenen Stuart Karl. 
Auch das hessen-casselsche Korps wurde unter den Truppen des 
Herzogs von Cumberland Anfang Februar 1746 nach England 
ibergeführt und nahm an den dortigen Operationen unter dem 
Sonderbefehl des Prinzen Friedrich von Hessen theil. Es kehrte erst 
m Anfang des Juli nach den Niederlanden zurück, nachdem der 
Herzog von Cumberland dem Aufstande der Schotten durch den 
blutigen Sieg bei Culloden am 27. April ein Ende gemacht hatte. 
Die Schwächung seiner Gegner in den Niederlanden hatte 
inzwischen der Marschall von Sachsen nicht unbenntzt gelassen. Er 
hatte Brüssel eingenommen, dann die Citadelle von Antwerpen und 
var nunmehr fast ganz in dem Besitz des Landes. Zwar gelang 
es dem Herzog von Cumberland, nachdem er mit größeren Ver— 
stärkungen gelandet war, sich mit dem österreichischen Korps des 
Prinzen Carl von Lothringen an der Maas zu vereinigen und eine 
den Franzosen gleich starke Truppenmacht heranzuführen, aber es 
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