Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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der sich in Amerika und dessen Gewässern abspielte, und gegenüber 
Frankreich und dessen Betheiligung an dem Kriege gegen Oesterreich 
begann es sehr bald für seinen Einfluß in Europa überhaupt zu 
fürchten. Immer mehr nahm die englische Regierung Partei für 
Maria Theresia, und als diese mit Preußen am 11. Juni 1742 die 
Präliminarien zu Breslau unterzeichnet hatte und ihre Armee 
Bayern eroberte, wurden überall in England Geldsammlungen ver— 
anstaltet, um Oesterreich Hülfe zu bringen. Im Januar 1743 waren 
die Verhältnisse so weit gediehen, daß England seine ersten Truppen 
nach den Niederlanden einschiffte, um diese sowie Hannover zu sichern. 
England hatte dabei wieder zu dem alten Mittel der In-Sold-Nehmung 
deutscher Truppen gegriffen und u. A. mit dem Landgrafen 
Friedrich J. von Hessen-Cassel einen Subsidienvertrag geschlossen, nach 
dem derselbe 6000 Mann Soldtruppen zu stellen hatte. Diese 
ammelten sich bereits 1741 in der Stärke von 6 Infanterie— 
Regimentern und 4 Kavallerie-Regimentern unter dem Prinzen 
Georg von Hessen an der oberen Weser im Verein mit hannoverschen 
ind dänischen Truppen zu der sogenannten Pragmatischen Armee. 
Im Juni 1743 findet sich diese Pragmatische Armee unter Lord 
Stairs, durch österreichische Truppen verstärkt, am Main und erringt 
am 27. Juni bei Dettingen über das französische Hauptheer 
unter Marschall Noailles einen ruhmvollen Sieg. Dieser wurde 
freilich nicht ausgebeutet, sondern König Georg II., der den Ober— 
befehl über die Armee übernommen hatte, verhielt sich nachher 
zänzlich unthätig und that nicht einmal das Nöthige, um die Erfolge 
der Oesterreicher in Bayern zu vervollständigen. England trat nun— 
nehr aber wenigstens vollständig auf die Seite Oesterreichs und 
verpflichtete sich auch u. A., den mit Oesterreich verbündeten König 
Karl Emanuel J. von Sardinien-Piemont durch eine Mittelmeer— 
Flotte Spanien gegenüber zu unterstützen. 
Frankreich hatte sich bisher an dem Kriege nur als Bundes— 
zenosse des Kurfürsten Karl Albrecht von Bayern betheiligt und nach 
den gemeinsamen Siegen in Böhmen dessen Wahl zum deutschen 
Gegenkaiser als Carl VII. durchgesetzt. Jetzt, im Frühjahr 1744, 
trat es mit der offenen Kriegserklärung als Gegner Englands auf. 
Es stand jedoch nunmehr fast allein, und auch der nochmalige Aus— 
bruch des Krieges zwischen Preußen und Oesterreich gewährte 
ihm keine unmittelbaren Aussichten, ja der Einfall Friedrichs II. von 
Preußen in Böhmen scheiterte durch die vorsichtigen Operationen des
	        
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