45
wald bei Freiburg zu retten, die am 20. September nach hartem
Widerstande von Villars durchbrochen wurden. Freiburg fiel dann
nach zweimonatlicher, ruhmvoller Gegenwehr am 20. November ebenfalls.
Am 6. März 1714 kam es zum Friedensschluß auch zwischen
dem Kaiser und Frankreich zu Rastatt und am 7. September zu
dem endgültigen zu Baden, wobei Oesterreich noch alle seinerzeit
bdon dem Hause Habsburg in Italien innegehabten Besitzungen und
Carl VI. die ehemals spanischen Niederlande rettete.
Die hessischen Truppen sollen an den Operationen des Prinzen
Eugen im Jahre 1713 nicht mehr unmittelbar betheiligt gewesen
sein. Sie standen zum größten Theil bei Mainz, im Westerwald
ind in Rheinfels.*)
Viertes Kapitel.
Im Velsterreichischen Erbfolgekriege
1746 bis 1748.
Gesterreich hatte in kurzsichtiger Politik so lange mit den Sym—
pathien der Fürstenhäuser in Deutschland gespielt, daß es fast allein
tand, als bei dem Ableben Kaiser Carls VI. der direkte Mannesstamm
des Hauses Habsburg erlosch und die Krone auf seine Tochter
Maria Theresia überging. Das Haus der Bourbonen mit seinen
Gelüsten nach den Oesterreichischen Niederlanden und nach Mailand auf
der einen Seite und Preußen sowie Bayern auf der anderen war
nicht geneigt, diese Erbfolge anzuerkennen. Ebenso wenig wollten die
Bourbonen in die Kaiserwahl des Gemahls und Mitregenten der
Königin von Ungarn“ Maria Theresia, des Großherzogs Franz von
Toskana aus dem Hause Lothringen, einwilligen. Es kam sogar
vieder zu einem sich über ganz Europa ausdehnenden Kriege, weil
sich schließlich auch England mit den „Generalstaaten“ aus Rivalität
gegen Spanien und Frankreich daran betheiligte. Mit Spanien
dar England bereits seit dem Oktober 1739 im Seekriege,
x) Vergl. „Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen“, herausgegeben von
er Kriegsgesch. Abth. des K. u. K. Kriegsarchivs, XV. Band, S. 114.
geschichte des Füf. Regts. von Gersdorff (Hess.) Nr. 80.