Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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gestalten. In der Front wurden die Hecken durch zum Theil mehr 
fach hintereinander gelegte Linien und Batterien verstärkt. 
Am leichtesten noch mußte die Umfassung des französischen liuken 
Flügels fallen, weil der Wald, an den derselbe sich stützte, weit vor— 
reichte und daher einen isolirten Angriff gestattete. 
Wie angedeutet, nahmen die verbündeten Feldherren am 9. und 
10. September noch davon Abstand, die französische Armee an— 
zugreifen. Die Gründe lagen wohl in der Zweitheilung des Ober— 
befehls, die einer schnellen Erfassung des Augenblicks hinderlich war 
Zuerst wäre die Wegnahme des Waldstückes am linken feindlichen 
Flügel leicht gewesen. 
Der 11. September war der Tag der Entscheidung; nur die 
Tapferkeit und geschickte Führung konnten noch helfen. 
Prinz Eugen, unter dessen Truppen auch das hessische Grena— 
dier-Regiment sich befand, hatte den rechten Flügel und die Auf⸗ 
gabe, den Wald vor dem feindlichen linken Flügel, vor Francfayt 
zu nehmen und dann den linken Flügel selbst zu umfassen. Marl— 
borough wollte die feindliche Front und den rechten Flügel angreifen. 
Der Angriff des Prinzen Eugen geschah in mehreren Treffen 
gegen die ihm zugewandte Spitze des Waldes mit 36 Bataillonen. 
Ein mörderisches Feuer empfing die Angreifer. Im ersten Augen— 
blick stutzten die vordersten Bataillone, aber Prinz Eugen griff recht— 
zeitig ein, stellte die Ordnung wieder her und führte die Truppen 
zum zweiten, dann zum dritten Mal wieder vor. Das sumpfige 
Vorgelände am äußersten rechten Flügel umgehend, drangen endlich 
die Angreifer in den dicht besetzten Wald ein, während ein Theil 
auch links herumfaßte und flankirend angriff. Noch hemmten 
Verhaue den Schritt, doch weiter ging es trotz des energischen 
Widerstandes des Feindes. Ein blutiges Ringen begann, von 
Baum zu Baum, von Gebüsch zu Gebüsch. Gleichzeitig hatten 
22 Bataillone unter General Lottum den Wald auf der linken 
Seite angegriffen und sich im Angriff immer weiter links vor— 
wärts gezogen. Nach langem Kampfe gelangten beide Angriffstheile 
vorwärts und näherten sich dem jenseitigen Ausgang des Waldes 
und der eigentlichen Stellung Villars. Dieser befehligte persönlich 
am linken Flügel der Franzosen, während Boufflers das Kommando 
am rechten hatte. 
Eine halbe Stunde später als Prinz Eugen hatte Marlborough 
den Angriff begonnen. Er fand aber noch einen so energischen 
Schlacht bei 
Malplaquet, 
11. September 
1709.
	        
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