Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Festung fiel nach sechstägiger Belagerung am 11. Juli. Marlborough 
war währenddessen bei Lens les Beéguines stehen geblieben und 
Auverkerque bei Vinalmont (nördlich Huy). Wieder forderte der 
Erstere den Angriff auf die französischen Linien, die Generalstaaten 
wollten den Massenkampf um jeden Preis vermieden sehen und ver— 
langten eine Demonstration an der Mosel. Erst die Drohung des 
Herzogs, bei der Königin Anna und dem Parlament die Zurück— 
ziehung aller englischen Truppen beantragen zu wollen, half so weit, 
daß unter Bedingung des Einverständnisses der holländischen Ge— 
nerale dem Oberfeldherrn freie Hand gegeben wurde. 
Erstürmung der Es kam zum Angriff auf die französischen Linien. 
— Die hier in Frage kommenden Theile derselben lehnten sich mit 
is u noz, dem rechten Flügel bei der Abtei Marche les Dames an die Maas, 
führten dann über Gelbresse—Tillier—Wasseiges an der Mehaigue 
entlang, darauf über die Höhe von Merdorp, verfolgten dann die 
Kleine Geete über Heylissem—Orsmael bis Léau. Letztgenannter 
Ort war mit einer Citadelle und mit Ringmauern versehen und 
bildete den Stützpunkt des linken Flügels. Die morastigen Ufer 
der Demmer, die hier mit der Großen und Kleinen Geete zusammen— 
fließt, sowie die an der Demmer liegenden festen Posten Diest— 
Sichem — Aerschot schützten diesen Flügel vor jeder Umgehung. Die 
Festung Namur, 21/ km dahinter liegend, diente als Hauptstützpunkt 
der ganzen Linie, welche zum Theil aus mehreren hintereinander auf⸗ 
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Marschall Villeroy hatte zur Vertheidigung dieser sehr festen 
Stellung seine Truppen so vertheilt, daß sich die Hauptmasse bei 
Merdorp befand, um so nach allen Punkten schnellmöglichst vorge— 
führt werden zu können. Kleinere Abtheilungen hielten die Linie 
selbst besetzt, ihre Stützpunkte aber waren verhältnißmäßig stark dotirt. 
Es kostete noch große Mühe, die entgegenstehenden Ansichten 
der holländischen Generale zu besiegen, endlich aber willigte nament— 
lich Auverkerque in den Plan Marlboroughs ein und ließ sich 
herbei, den Angriff gegen Villeroys rechten Flügel zu kommandiren. 
Eine Demonstration Marlboroughs am 17. Juli vormittags 
hatte den Erfolg, daß Villeroy an 40000 Mann an seinem rechten 
Flügel zwischen Merdorp — Jaudrain zusammenzog. Um 8 Uhr 
abends brach Marlborough auf und rückte gegen Neerhespen — Ey— 
lissem vor, während Auverkerque sich ihm auf einem Umwege an— 
schloß. Die ganze Nacht wurde durchmarschirt, und um 4. Uhr
	        
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