Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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gewesenen Truppen war so beunruhigend, daß er nur einen Theil 
vorausschickte, selbst aber am 3. September mit seiner Armee an 
den Queich vorrückte, um Landau zu decken. Die Alliirten trafen 
demgegenüber in den Tagen vom 2. bis 7. September bei Philipps— 
zurg ein, überschritten den Rhein, worauf Villeroy sich nach kurzem 
Befecht nach Langenkandel zurückzog, um wenigstens das Elsaß zu 
chützen. Von Langenkandel mußte er dann bald hinter die Moder 
zurückgehen, wo er zwischen Rhein und Gebirge eine Stellung bezog 
und auf alle Weise befestigen ließ. Der Kurfürst trennte sich hier 
bon den Franzosen, um nach den Niederlanden abzurücken. König 
zudwig XIV. hatte ihm die dortige Statthalterschaft angeboten. 
Die hessischen Truppen waren auf dem Marsche von Hochstädt 
his Landau in dem Korps des Markgrafen eingereiht gewesen, jetzt 
raten sie wieder in den alten Verband zurück. 
Die Belagerung von Landau zog sich über alles Erwarten 
ange hinaus, erst am 26. November kapitulirte die Festung. 
Währenddessen hatte die französische Armee, deren Oberbefehl 
Villeroy am 11. Oktober an Marsin abgegeben hatte, sich voll— 
ständig wieder erholt und war neu organisirt worden. Während der 
zanzen Zeit hatten weder Prinz Eugen noch Marlborough irgend 
ein Unternehmen von einiger Bedeutung veranlaßt. Sie standen 
an der Lauter-Linie und warteten. 
Jetzt, bei dem Falle von Landau, rückte Prinz Eugen nach 
Bayern ab, Marlborough aber hatte beschlossen, wenigstens noch 
die Franzosen von der Mosel derartig zu vertreiben, daß sie den 
nächsten Feldzug nicht wieder in der Pfalz und am Rhein führen 
önnten. Am 26. Oktober war Marlborough mit 12000 Mann 
don Weißenburg aufgebrochen und über St. Wendel gegen Trier 
borgegangen, während der Erbprinz von Hessen mit einem Theil— 
lorps über Birkenfeld vormarschirte. Das bisherige Korps Coigny, 
jetzt unter General d'Alègre, war demgegenüber zu schwach und zog 
ich von Trier bis Königsmachern zurück, während sich Marlborough 
und der Erbprinz am Anfang des November bei Trier vereinigten. 
Marlborough übergab nunmehr den Befehl über die hier vorhandenen 
25 000 Mann dem Erbprinzen mit dem Auftrage, noch Trarbach 
zu erobern, ging aber selbst nach Weißenburg zurück. 
gerngzpp Der Erbprinz unternahm nun zunächst einen Zug nach Saar— 
burg, um den Besitz von Trier sicherzustellen, und erreichte auch, 
daß sich General d'Alͤgre sofort nach Thionville zurückzog und
	        
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