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Der Verlust auf alliirter Seite war etwa 16 000 Mann, nach
der Angabe der Zeitschrift Streffleur 11818 Mann, nach Pelet
22000 Mann. Der Verlust der hessischen Truppen soll 922 Mann
groß gewesen sein.
Der Tag von Hochstädt war wohl einer der ruhmreichsten für
uinsere beiden Regimenter. —
Man sollte denken, daß bei der Größe und Vollständigkeit des
Sieges bei Hochstädt auch die Gesammtlage auf das Gründlichste
derändert worden wäre. Dem war jedoch nicht ganz so.
Marschall Villeroy hatte einen Angriff auf die Linie von
Stollhofen zu unternehmen gedacht und zu diesem Zweck auch das
Korps von Coigny über den Rhein gezogen. Als er die Nachricht
bon dem Schlage von Hochstädt erfuhr, brach er mit seiner Armee
auf und eilte nach Villingen, um die geschlagene Armee auf ihrem
Rückzuge zu decken und aufzunehmen. Das glückte ihm trotz des
Korps des Generals Vehlen, das bei Rottweil stand. Die Ver—
zinigung mit Marsin und dem Kurfürsten fand am 26. August statt.
Dann zogen ihre Truppen vereint nach dem Rhein, den sie bei
Kehl am 31. August und 1. September überschritten.
Die Verbündeten hatten währenddessen nichts Wesentliches ge—
than, um den Rückzug Marsins und des Kurfürsten zu stören.
Sie waren zuerst bei Steinheim unweit Dillingen fünf Tage stehen
zeblieben, dann nach Ulm vorgerückt, wo sie wiederum vom
21. bis 28. August Halt machten. Hier wurde der weitere Kriegs—
plan mit dem von Ingolstadt herbeigeeilten, aber wegen seiner
bisherigen untergeordneten Rolle wenig zufriedenen Markgrafen
Ludwig von Baden verabredet. Dabei stand am wenigsten das in
Frage, was infolge eines solchen Erfolges an sich nahe gelegen
hätte, wie er bei Hochstädt erfochten worden war: die Offensive
gegen die Franzosen am Rhein, ihre Vertreibung vom Oberrhein
und ein Einfall nach Elsaß und Lothringen. Man beschloß nichts
weiter, als Landau wieder zu erobern. Alles Andere mit Ausnahme
einiger anderen Belagerungen bayerischer Festungen fand bald diese,
bald jene Abneigung bei den drei Armeeführern. Die Belagerung
bon Landau sollte der Markgraf leiten, während Eugen und Marl—
borough sie zu decken hatten.
Villeroy hatte zwar nunmehr den Befehl erhalten, selbst nach
den Niederlanden abzugehen, wo König Ludwig wieder größere Er—
eignisse voraussah, aber der Zustand der bei Hochstädt im Feuer