Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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Der Verlust auf alliirter Seite war etwa 16 000 Mann, nach 
der Angabe der Zeitschrift Streffleur 11818 Mann, nach Pelet 
22000 Mann. Der Verlust der hessischen Truppen soll 922 Mann 
groß gewesen sein. 
Der Tag von Hochstädt war wohl einer der ruhmreichsten für 
uinsere beiden Regimenter. — 
Man sollte denken, daß bei der Größe und Vollständigkeit des 
Sieges bei Hochstädt auch die Gesammtlage auf das Gründlichste 
derändert worden wäre. Dem war jedoch nicht ganz so. 
Marschall Villeroy hatte einen Angriff auf die Linie von 
Stollhofen zu unternehmen gedacht und zu diesem Zweck auch das 
Korps von Coigny über den Rhein gezogen. Als er die Nachricht 
bon dem Schlage von Hochstädt erfuhr, brach er mit seiner Armee 
auf und eilte nach Villingen, um die geschlagene Armee auf ihrem 
Rückzuge zu decken und aufzunehmen. Das glückte ihm trotz des 
Korps des Generals Vehlen, das bei Rottweil stand. Die Ver— 
zinigung mit Marsin und dem Kurfürsten fand am 26. August statt. 
Dann zogen ihre Truppen vereint nach dem Rhein, den sie bei 
Kehl am 31. August und 1. September überschritten. 
Die Verbündeten hatten währenddessen nichts Wesentliches ge— 
than, um den Rückzug Marsins und des Kurfürsten zu stören. 
Sie waren zuerst bei Steinheim unweit Dillingen fünf Tage stehen 
zeblieben, dann nach Ulm vorgerückt, wo sie wiederum vom 
21. bis 28. August Halt machten. Hier wurde der weitere Kriegs— 
plan mit dem von Ingolstadt herbeigeeilten, aber wegen seiner 
bisherigen untergeordneten Rolle wenig zufriedenen Markgrafen 
Ludwig von Baden verabredet. Dabei stand am wenigsten das in 
Frage, was infolge eines solchen Erfolges an sich nahe gelegen 
hätte, wie er bei Hochstädt erfochten worden war: die Offensive 
gegen die Franzosen am Rhein, ihre Vertreibung vom Oberrhein 
und ein Einfall nach Elsaß und Lothringen. Man beschloß nichts 
weiter, als Landau wieder zu erobern. Alles Andere mit Ausnahme 
einiger anderen Belagerungen bayerischer Festungen fand bald diese, 
bald jene Abneigung bei den drei Armeeführern. Die Belagerung 
bon Landau sollte der Markgraf leiten, während Eugen und Marl— 
borough sie zu decken hatten. 
Villeroy hatte zwar nunmehr den Befehl erhalten, selbst nach 
den Niederlanden abzugehen, wo König Ludwig wieder größere Er— 
eignisse voraussah, aber der Zustand der bei Hochstädt im Feuer
	        
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