Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

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es zurück bis an den Bach. Zum Glück unternahmen die Franzosen 
hier nichts Weiteres, und die Truppen fanden auch an dem Ab— 
hange eine einigermaßen gedeckte Aufstellung. 
Jetzt folgte der Angriff Marlboroughs gegen Oberglauheim 
und das Vorgehen seiner Kavallerie gegen die französische Haupt— 
Batterie auf der Höhe zwischen Blindheim und Oberglauheim. Aber 
schon das erste Treffen der Kavallerie wurde von Tallard mit großer 
— 
Theil selbst über den Nebelbach wieder zurückgeworfen. Das zweite 
Treffen war zuerst glücklich, es wies die feindliche Kavallerie ab, 
stieß nach und gab dem ersten Treffen Zeit, sich zu sammeln und 
von Neuem vorzurücken. Darauf folgte jedoch ein neuer Gegenstoß 
Tallards mit seiner Kavallerie im Verein mit derjenigen Marsins von 
Oberglauheim her. Von Neuem mußte die Kavallerie Marlboroughs 
zurück, und erst, als die feindliche Kavallerie auf Theile des ersten 
Infanterietreffens gestoßen und von ihnen mit wirkungsvollstem Feuer 
empfangen war, glückte ein wüthender Gegenangriff des zweiten 
Kavallerietreffens. Dennoch war von einem Durchbruch Marlboroughs, 
wie er beabsichtigt war, noch keine Rede. 
Ebenso wenig war der Angriff gegen Oberglauheim von Erfolg be— 
gleitet. Marsin hatte denselben mit großem Verlust für die Alliirten 
abgeschlagen. Nur sah er sich selbst nicht mehr in der Lage, Tallard 
anders als durch seine Kavallerie zu unterstützen. 
Tallard bedurfte Infanterie, um sich bei dem nunmehr glücklich 
beendeten Uebergang der gesammten Infanterie Marlboroughs 
länger zu behaupten. Er wandte sich an Marsin, dieser mußte 
ablehnend antworten. Er versuchte dann die hinter Blindheim auf— 
gestellte Reserve von 27 Bataillonen nach dem Centrum zu ziehen, 
aber sobald die Seitenbewegung derselben begann, erfolgte ein neuer, 
so wüthender Angriff der Infanterie Cutts auf Blindheim, daß ge— 
halten werden mußte. Generallieutenant Cutts führte dabei seine 
beiden letzten Treffen vor, während die vorderen den Angriff durch 
Flankenfeuer unterstützten. Fast gelang es dabei auch, in Blindheim 
einzudringen, jene Reserve Tallards aber wurde völlig zurückgeworfen. 
Auch die Kavallerie Tallards hatte so ernstlich gelitten, daß 
Tallard, als er nun bei ihr erschien, um sie nochmals zu einem all— 
gemeinen Gegenstoß gegen die Infanterie Marlboroughs anzuführen, 
nur mühsam im Stande war, bei ihr Ordnung wiederherzustellen. 
Schon aber nahte die Kavallerie Marlboroughs der Aufstellung jener
	        
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