Full text: Geschichte des Füsilier-Regiments von Gersdorff (Hessisches) Nr. 80 und seines Stamm-Regiments des Kurhessischen Leibgarde-Regiments von 1632 bis 1900

115 
Diese erste Entwickelung des Gefechtes war für den weiteren 
Verlauf von Entscheidung. Tallard, der den Oberbefehl führte, 
hatte zur Festhaltung der genannten drei Dörfer die übrigen Theile 
der Schlachtlinie von Infanterie schon vorher entblößt. Niederklau 
war gar nicht besetzt worden, und Marsin, der gegenüber von ihm 
die Mitte der Schlachtlinie einnahm, traf nicht die richtigen Maß— 
regeln, um die Fortschritte des Gegners dort aufzuhalten. Jetzt, im 
Verlaufe des Kampfes, hielt Tallard noch weiter an seiner Idee 
fest und verbrauchte seine Infanterie so vollständig bei der Ver— 
theidigung von Blindheim, daß gerade damit der Grund zu seinem 
Mißerfolge gelegt wurde. Im Gegensatz dazu handelte Marlborough. 
Als er die Schwierigkeiten erkannte, die sich der direkten Wegnahme 
von Blindheim und Oberglauheim entgegenstellten, wurde der An— 
griff darauf nur mäßig fortgesetzt, um die feindliche Infanterie fest— 
zuhalten, der Hauptstoß Marlboroughs aber so zwischen Blindheim — 
Niederglauheim durchgeführt, daß es zur völligen Sprengung der 
französischen Schlachtlinie kam. 
Dennoch, es lag das in den sonstigen Schwierigkeiten des An— 
griffes, namentlich auch auf dem rechten Flügel der Verbündeten, 
den Prinz Eugen von den Höhen nördlich der Linie Lützingen — 
Oberglauheim gegenüber der bayerischen Armee vorführte, war der 
Kampf für die Verbündeten kein leichter. 
Die Verbündeten verfügten nicht einmal über mehr Truppen 
als ihre Gegner; sie hatten 52000 Mann zum Angriff, diese 
56 000 Mann zur Vertheidigung. 
Die schwerste Aufgabe aber hatten nach dem Gesagten diejenigen 
Truppen, welche Blindheim angreifen sollten, um den Feind dort 
festzuhalten. Unter ihnen befanden sich die Regimenter hessische Garde 
und Grenadiere. Die linke Flügelkolonne bestand nämlich aus 
folgenden Treffen: 
J. Treffen: 5 englische Bataillone: Howe, Ingolsby, Marlborough, 
Row, North; 
II. Treffen: 4 hessische Bataillone: Prinz Wilhelm, Garde, Prinz 
von Hessen, Grenadiere, dazu ein hannoversches 
Bataillon; 
III. Treffen: 5 englische Bataillone: Derby, Ferquson, Hamilton, 
Orkney, Garde; 
IV. Treffen: 5 hannoversche Bataillone: Luc, Breuil, Herbeville, 
Garde zu zwei Bataillonen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.