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englischen Geschütze in ihren Reihen einschlugen, während sie die
Schanzen erst besetzten.
Marlborough hatte am 1. Juli abends die Nachricht von der
Besetzung und Verschanzung des Schellenberges durch 13 000 Mann
Bayern erhalten. Eine vorgeschickte Abtheilung Kavallerie bestätigte
dieselbe, und da Marlborough am 2. Juli den Oberbefehl zu führen
hatte, entschloß er sich sofort zum Angriff. Pioniere und Kavallerie
wurden noch in der Nacht vorausgeschickt, um die nöthigen Ueber—
gänge über die Wörnitz vorzubereiten, Marlborough selbst aber folgte
ihnen um 3 Uhr morgens mit der Avantgarde seines (linken) Flügels,
während der Markgraf um 5 Uhr morgens abrückte.
Erst vorwärts des Dorfes Berg stieß die Kavallerie Marl—
boroughs auf bayerische Reiter. Um 9 Uhr vormittags traf die
Vorhut an der Wörnitz ein, und Marlborough rekognoszirte vom
Buschberge aus die feindliche Stellung.
Der Schellenberg ist nur der südlichste Theil eines breiteren
Höhenrückens, der wie seine übrigen Nachbarn am linken Donau—
üfer ziemlich dicht an den Fluß herantritt. Der nördliche Theil
des Rückens, Buschberg genannt, überhöht den 99 m über den
Donau⸗Spiegel sich erhebenden Schellenberg, aber ist bewaldet, so daß
er sich zu einer Artilleriestellung gegenüber den Schellenberg-⸗Schanzen
nicht eignete. Früher war nur die Gegend am Schellenberger Hof
verschanzt gewesen, jetzt zog sich ein großes, innen frei gangbares
Retranchement schon vom Seißelberg aus nördlich bis an jene Be—
waldung des Buschberges („Burgerholz“) heran, um sich dann in
einem flachen Bogen rückwärts am Westhang des Berges bis zur
Stadt Donauwörth herabzuziehen. Der Theil an diesem Westhang
des Berges war lückenhaft geblieben, die Gräben waren zwar aus—
gehoben, die Brustwehren jedoch nicht fertig geworden. Und gerade
hierhin sollte der Gegner seinen Angriff richten; Marlborough hatte
sehr wohl die Schwächen der Befestigung ersehen. Was ihn noch
täuschte, war die Art der Besetzung derselben, denn, wie oben gesagt,
befanden sich nur erst wenige Truppen auf dem Schellenberge selbst.
Aber auch diese Täuschung war nur noch mehr Grund für Marl—
borough, mit seinem Angriffe nicht zu zögern.
Wegen schlechter Wege vermochte die Avantgarde Marlboroughs
erst um 1 Uhr nachts Ebermergen zu erreichen. Um 3 Uhr nachts
führte jedoch Marlborough selbst die erstere über die Wörnitz gegen